Trolleybus wie ein Tram, Autobus schwächer dimensioniert (?)

  • Wir waren mehrmals bei Hess zur Betriebsbesichtigung, auch mit BVB-Chauffeuren.

    Dabei wurde der Unterflurteil erläutert, der, so wie ich verstand, gleichmässig versteift ist und so durchkonstruiert, dass die Kräfte beim Anfahren und beim Bremsen sich gleichmässig von vorne bis hinten auf den ganzen Unterflurteil verlagern - eben stabil wie ein Tram.

    Im Vergleich dazu sei ein Diesel- oder Gasbus viel billiger konstruiert, so dass sich u.a. beim Gelenkzapfen die Kräfte konzentrieren würden, es also zu ungleicher Verteilung der Kräfte komme, was dem Fahrkomfort und der Langlebigkeit Abbruch tun würde.

    Daher halte ein Swisstrolley technisch 30 Jahre und länger, während ein Autobus bei gleicher Beanspruchung eben nur auf 8 -12 Jahre käme.

    (Davon muss zu Gunsten des Trolleybus noch berücksichtigt werden, dass er weniger Schub- und Bremskräfte entwickelt, weil er naturgemäss sanfter gefahren werden muss - während bei Autobussen "Ponystarts" etc. zur Einhaltung des Fahrplans auch technisch viel einfacher möglich sei.

    Kann mir einer der Technikspezialisten bitte bestätigen oder dementieren, was ich hier aufgeschnappt habe.

  • Naja, ob es für das wieder einen neuen Thread bräuchte.

    Ich nehme an, dass die Beanspruchung bei den Trolleys auch noch niedriger ist, well die heutigen Trolleys meistens vorne und hinten angetrieben werden und somit nicht unbedingt der hintere Teil den vorderen Teil schieben muss.

    Nur bin ich der Meinung, dass ein Trolley viel schneller (nehme an das hast Du mit Ponystart gemeint) anfahren kann als ein Dieselbus.

  • Man könnte natürlich auch Dieselbusse derart stabi konstruieren.

    Man macht es deshalb nicht, weil diese langlebigkeit dort keinen Sinn macht. Meistens ist die Lebendauer eines Busses von der Lebensdauer des Motors bestimmt. Mit der zunehmende Komplexität, Abgasnormen usw leidet die langlebigkeit. Ein Bus zu konstrieren der länger lebt als sein Motor macht wenig Sinn. Es gibt schon Beispiele von Busse die neue Motoren bekmmen haben, aber das kommt nich alzu häufig vor. Ein Beispiel waren die Routemaster in London die zum Teil sogar zwei mal neue Motoren bekommen haben und deshalb bis zuletzt in Abgasfragen nicht veraltert waren.

    Ein Elektromotor ist im Vergleich zum Dieselmotor sehr einfach, robust und langlebig. Das einzige was man machen muss ist regelmässig die Bürsten wechseln (bei Kollektormotoren). Bei den neueren Käfigläufern braucht es nicht mal das. Die Komplexität liegt dafür in der Ansteuerung wo viel Elektronk untergebracht ist. Dies ist aber einfacher zu unterhalten als ein Motor weil alles modular aufgebaut ist. Wenn ein Modul kaputt ist muss man es nur herausziehen und ein Ersatzmodul einscheiben. Wenn es irgendwann keine Ersatzteile mehr gibt kann man die ganze Ausrüstung auch austauschen. Das ist wesentlich einfacher als ein Motor auszutauschen gegen ein neuer Typ weil es nicht solche komplexe mechanische Wechsewirkungen gibt wie bei Motoren.

    Also werden Trolleybusse produziert damit sie lange halten und Dieselbusse konstruitert dass sie schnell kaputt gehen. Es gibt interessanterweise Beispiele von Dieselbusse die man auf Trolley umbaut. In Szeged glaube ich werden ur Zeit Occasions-Citaros auf Trolleybus umgebaut. Wie weise dass ist im anbetracht der Konstruktion weiss ich nicht. Interessanterweise sind es aber Citraos die früher in Brüssel die Flugfahfenlinie bedient haben. Also sind sie schonend gefahren worden (kein Stop und Go) und sind also wahrscheinlich noch relativ gut erhalten.