• Quelle: BZ Basel, 28.02.2017

  • Die Gegner des Margarethenstichs machen mobil und haben eine eigene Homepage dafür aufgesetzt:

    http://www.margarethenstich-nein.ch/

    ich habe die dortigen Ausführungen und Lösungsvorschläge nur kurz überflogen. Bezeichnenderweise fehlen Angaben zu den Kosten der "besseren Lösung". Und das geplante Ozeanium einfach "verschieben" zu wollen, dürfte auch mit entsprechenden Schwierigkeiten und Mehrkosten verbunden sein. Ich habe gestern im Zoo Basel die Pläne des geplanten Ozeaniums gesehen. Der Neubauumfasst nicht nur die oberirdisch sichtbaren Flächen sondern auch grosse unterirdische Flächen, welche in der südlichen Verlängerung (also quasi parallel zu den entsprechend zu verschiebenden BLT-Gleisen) erstellt werden sollen.

  • Der Inhalt dieser Homepage erinnert ziemlich an den damaligen Artikel in der BaZ, gemäss welchem die WB durch einen Bus hätte ersetzt werden sollen. Es wird mit Wörtern im Sinne eines verkehrspolitischen Rundumschlags um sich geworfen, ohne diese mit stichhaltigen Argumenten oder Fakten hinterlegen zu können:

    Zitat

    „Die bessere Lösung„ wurde zwar im Landrat schon früher von Oskar Kämpfer (SVP) gefordert, doch seine Idee wurde unter den Teppich gekehrt. Weil die Tram-Anbindung zum Bahnhofplatz über die Heuwaage der Logik entspricht, haben wir deshalb diese Lösung im Detail aufgezeichnet, damit sie Jedermann/Frau nachvollziehen kann.


    Inwiefern ist die Lösung besser? Welcher Logik entspricht die Tramanbindung des Bahnhof SBB über die Heuwaage?
    Die propagierte Lösung mag zwar auf den ersten Blick toll erscheinen, da man "nur" zwei Gleisbogen bauen muss. Betrieblich stelle ich jedoch ein grosses Fragezeichen dahinter:

    • Aus einer übergeordneten Sicht ist die Linienführung völlig unlogisch, wird doch ab der Heuwaage praktisch wieder zurückgefahren (siehe Grafik, "Lösung" = rot, Margarethenstich = grün).
    • Gegenüber dem Margarethenstich ist die Linienführung um über 400m länger, wodurch voraussichtlich zusätzliche Betriebskosten (auf Stadtboden) anfallen.
    • Die zusätzliche Tramabbiegebeziehung an der Markthalle ist verkehrlich nicht unproblematisch und führt in jedem Fall zu grösseren Behinderungen (für MIV und ÖV) als die neuen Fahrbeziehungen beim Margarethenstich.
  • Mal eine andere Überlegung:
    Falls der Gundeli-Autotunnel gebaut wird, soll die Tunnel- Ein-, bzw. - Ausfahrt im Bereich der Margarethenkreuzung liegen, da der Verkehr auf dem Dorenbachviadukt weitergeführt wird.
    Da würde wohl ein weiteres Gezänk losgehen.
    Hr. Wessel ist gegen den Tunnel, aber er wird auch nicht ewig amtieren....
    Sollten nicht mal alternative Überlegungen angestellt werden? (ohne direkte Kostenfrage)
    z.B. Tramtunnel der in die Margrethenstr. einmündend?
    Evtl. Teilstück Linie 2 Bhf SBB - Binningen auf Busbetrieb umstellen?
    Bin gespannt auf euere Meinungen und Ideen.

  • Ganz einfach: Das Erlenmatt-Tram wurde ja auch abgelehnt, weil die nötige Verstärkung der Autobahnabdeckung zu teuer gewesen wäre.

    Offenbar gilt da einfach, wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Wenn es das Tram vor der Autobahn gibt, dann verteuert das Tram die Autobahn und nicht umgekehrt.

    Ansonsten: Tramlinien stilllegen um Autobahnen zu bauen, goht's no? Momentan hat BS noch nicht eine Steinzeit-Verkehrspolitik wie in BL. Daran wird sich auch nichts ändern, wenn Wessels durch jemand anderes abgelöst wird. Ich bin nämlich überzeugt, dass die Mehrheit der Basel-Städter gegen weitere Autobahnen sind, nicht nur Herr Wessels.

    • Die zusätzliche Tramabbiegebeziehung an der Markthalle ist verkehrlich nicht unproblematisch und führt in jedem Fall zu grösseren Behinderungen (für MIV und ÖV) als die neuen Fahrbeziehungen beim Margarethenstich.


    Ausserdem wird mit dieser Variante die Hauptstrasse genau gleich gekreuzt wie am Dorenbach. Ob die Kreuzung am Dorenbach oder an der Heuwaage stattfände, würde für den Autofahrer aus dem Leymental ja keinen Unterschied machen. Nur dass man dann noch zusätzliche Probleme an der Markthalle hätte.

    schj: Mein "goht's no" bezog sich nur auf die Idee und war nicht irgendwie persönlich gemeint, nur damit es keine Missverständnisse gibt :)

  • Wen wundert es, dass sich die SVP (ist ja klar, dass die dahinterstecken, Oskar K lässt grüssen) gegen ein Tramprojekt stellt. Freie Fahrt für freie Autofahrer. Leider ist die SVP BL nicht annähernd so erfolgreich wie die hundertjährigen zürcher Kollegen (und lösen auch keinen Polizeieinsatz aus).

    Man versucht, jedes ÖV-Projekt zu Fall zu bringen. Dito mit der LTB. Oder hat der Oskar K vielleicht Frust, weil sein Parteigenosse Oskar F abgewählt wurde? Ketzerisch und offtopic, aber wer weiss.

    Aber eine Gleisverbindung an der Heuwaage wäre vielleicht dennoch prüfenswert. Kommt jetzt ein Abbieger in die Güterstrasse?

  • Ohne Margarethenstich und ohne Heuwaage-Schlaufe braucht es zwingend eine Abbiegemöglichkeit, egal ob Richtung Innere Margarethen oder Auberg.
    Wie soll sonst ein Leimentalerkurs bei Störungen/ Fasnacht, etc. wenden können?

  • Seit Jahren wird an dem Projekt geplant und hunderttausende von Franken sind in die Planung bisher schon investiert worden und nun will einer das Projekt knapp ein Jahr vor Baubeginn stoppen. Da kann man nur den Kopf schütteln. Meiner Meinung nach sollte es in diesem Projektstatus gar nicht mehr möglich sein, so ein Projekt zum Fall zu bringen. Aber das ist ein anderes Thema...

  • Grundsätzlich bin ich auch für den Ausbau des Tramnetzes, weil ich das Tram für das beste Verkehrsmittel in der Stadt ansehe. Trotzdem finde ich die Margrethenstich-Verbindung keine gute Lösung. Gründe:

    1. Der Kanton Basel Stadt bezahlt mind. 1/3 der Baukosten obwohl deren Bewohner keinen Nutzen davon haben.
    2. Wenn das Bauvorhaben realisiert wird, möchte die BLT die Linie 17 über den Bahnhof hinaus zum BB verlängern und gräbt somit der BVB das Wasser ab.
    3. Es ist zu befürchten, dass die Linie 2 auf Bus umgestellt wird (bzw. ganz entfällt), weil es sich nicht mehr lohnt wegen 3 Stationen eine Tramlinie zu betreiben.
    4. Bei der Haltestelle Markthalle könnte es zu Staus kommen, wenn dort 3 Tramlinien halten. Auch am Bahnhof wird es eng, wenn noch eine weitere Tramlinie dazukommt.

    Fazit: Ich lehne die Margrethenstich Lösung ab v.a. wegen Punkt 3

  • Grundsätzlich bin ich auch für den Ausbau des Tramnetzes, weil ich das Tram für das beste Verkehrsmittel in der Stadt ansehe. Trotzdem finde ich die Margrethenstich-Verbindung keine gute Lösung. Gründe:

    1. Der Kanton Basel Stadt bezahlt mind. 1/3 der Baukosten obwohl deren Bewohner keinen Nutzen davon haben.
    2. Wenn das Bauvorhaben realisiert wird, möchte die BLT die Linie 17 über den Bahnhof hinaus zum BB verlängern und gräbt somit der BVB das Wasser ab.
    3. Es ist zu befürchten, dass die Linie 2 auf Bus umgestellt wird (bzw. ganz entfällt), weil es sich nicht mehr lohnt wegen 3 Stationen eine Tramlinie zu betreiben.
    4. Bei der Haltestelle Markthalle könnte es zu Staus kommen, wenn dort 3 Tramlinien halten. Auch am Bahnhof wird es eng, wenn noch eine weitere Tramlinie dazukommt.

    Fazit: Ich lehne die Margrethenstich Lösung ab v.a. wegen Punkt 3

    Keine zusätzliche Linie am Bahnhof:
    Linie 17 ersetzt Linie 2 zum BB

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