• Wenn wir nach dem Motto leben, "Wenn jeder für sich selbst schaut, dann ist für alle geschaut", dann ist so gut wie keine Entwicklung mehr möglich. Weshalb sollte man dann z.B. die Baslerstrasse in Allschwil sanieren? Der Mehrheit der Bevölkerung von BL bringt das doch nichts, also stellen wir lieber gleich den Betrieb auf der Linie 6 ein. Weshalb soll dann Muttenz einen zeitgemässen Busbahnhof erhalten? Weshalb soll der Takt auf Linie X abends verdichtet werden? Bringt mir doch nichts. Man kann schon so denken und handeln, nur wird man dann früher oder später selbst zum "Opfer" werden.

    Das Projekt bringt dem Verkehrssystem als Ganzes etwas, indem es nicht nur Fahrzeiten verkürzt und neue Verbindungen schafft, sondern auch weitere Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet. Und nicht zuletzt nützt das Projekt aufgrund des guten Kosten-/Nutzen-Verhältnisses unserer Volkswirtschaft und trägt somit zum Wohlstand von uns allen bei.

  • Vielleicht unterhalte ich mich einfach mit den falschen Leuten, aber ich höre immer wieder das selbe Argument gegen den Margrethenstich.

    So sinngemäss heisst es meistens: "wieso soll ich etwas mitfinanzieren, wo mir keinen Nutzen bringen wird?"

    Nein ... du unterhälst dich nicht mit den falschen Leuten ... diese Haltung ist leider ein Phänomen, dass sich gesellschaftlich auf verschiedenste Lebensbereiche ausdehnt. Eine wahrlich gefährliche Entwicklung, welche die Solidarität der Gemeinschaft möglicherweise bald untergraben wird. Kupplungsserver bringt es im vorherigen Beitrag gut auf den Punkt.

    Hätte ich noch vor 4 Wochen dem Projekt "Margarethenstich" gute Umsetzungschancen gegeben, so wird es mir je länger je mehr mulmiger im Magen. Und zwar nicht, weil man objektiv feststellt, dass das Projekt falsch ist, sondern weil eine Vielzahl von anderen Gründen und Meinungen (bis hin zu Stammtischparolen) eine objektive Betrachtungsweise und Entscheidfindung verunmöglicht. Die Grenzen unserer Demokratie und der demokratischen Entscheidfindung sind erreicht.

  • Margarethenstich: Die BLT mischt sich ein

    Andreas Büttiker, Direktor der BLT, ist sauer. Im Abstimmungskampf um den Margarethenstich sollen Unwahrheiten verbreitet werden. Nun lädt Büttiker zu einer Medienkonferenz ein, um «den haltlosen Behauptungen der Gegner mit Fakten entgegenzutreten».

    Bisher habe sich die BLT absichtlich nicht in den Abstimmungskampf eingemischt und sowohl Befürwortern als auch Gegner Gratiswerbung in ihren Fahrzeugen erlaubt, heisst es in einer Mitteilung der BLT.

    Doch nun sei das Mass voll. «Sie spielen mit der Glaubwürdigkeit der BLT als Unternehmen, mit unserem wichtigsten Pfand», so Andreas Büttiker im Bezug auf die Argumente der Gegner. An der heutigen Medienkonferenz wird sich der Direktor der BLT persönlich den Fragen der Medien stellen.

    Mehr zum Thema sehen Sie heute Abend, 12. September 2017, in den Telebasel News um 18:30 Uhr und ab 19:00 Uhr stündlich oder laufend Online.

    Quelle: telebasel.ch (12.09.2017)

  • Wenn wir nach dem Motto leben, "Wenn jeder für sich selbst schaut, dann ist für alle geschaut", dann ist so gut wie keine Entwicklung mehr möglich. Weshalb sollte man dann z.B. die Baslerstrasse in Allschwil sanieren? Der Mehrheit der Bevölkerung von BL bringt das doch nichts, also stellen wir lieber gleich den Betrieb auf der Linie 6 ein. Weshalb soll dann Muttenz einen zeitgemässen Busbahnhof erhalten? Weshalb soll der Takt auf Linie X abends verdichtet werden? Bringt mir doch nichts. Man kann schon so denken und handeln, nur wird man dann früher oder später selbst zum "Opfer" werden.

    Das Projekt bringt dem Verkehrssystem als Ganzes etwas, indem es nicht nur Fahrzeiten verkürzt und neue Verbindungen schafft, sondern auch weitere Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet. Und nicht zuletzt nützt das Projekt aufgrund des guten Kosten-/Nutzen-Verhältnisses unserer Volkswirtschaft und trägt somit zum Wohlstand von uns allen bei.


    Leider ist dieses Motto offensichtlich sehr verbreitet. Sicher sollten wir alle etwas mehr für die Allgemeinheit denken statt für den eigenen Nutzen. Nur sollte es nicht nur einem Teil der Bevölkerung was bringen sondern der Nutzen sollte einigermassen ausgeglichen sein. Wenn jedoch der mindestens unmittelbare Nutzen in erster Linie der Bevölkerung des Leimentales zu Gute kommt dann ertappe ich mich dabei dass ich beginne etwas weniger grosszügig zu denken. Einer Bevölkerung welche grösstenteils in Gemeinden wohnt in welchen man sich mit den niedrigen Steuern brüstet. Niedrige Steuern halt weil nicht grad sehr viel in Dinge investiert wird welche der Allgemeinheit etwas bringen. Lieber Kindertagesstätten abbauen statt ein wenig mehr Steuern dafür zu bezahlen wie unlängst in Binningen. Lieber nicht so viel für Universitäre Bildung ausgeben. Und auch nicht zu viel in den ÖV. Zum Beispiel nicht in Oberleitungen für den Trolleybus. Ober nicht in eine Verlängerung der Linie 8 bis Allschwil. Und wenn ich dann noch etwas zurück schaue und dabei feststelle dass nicht mal über eine Wiedervereinigung nachgedacht werden soll aus Angst es könnte etwas teurer werden, dann bin ich mir nicht mehr so sicher dass ich tatsächlich so grosszügig denken soll. Dann orientiere ich mich doch lieber an Projekten welche meinen Mitbewohnern in dieser Stadt etwas mehr Nutzen bringen.

    Klar bringt ein solches Projekt ausser einigen Minuten Fahrzeitverkürzung noch mehr. Aber was sind denn diese Entwicklungsmöglichkeiten? Weitere Zersiedlung, weil es dann noch schneller geht, aufs Land zu pendeln? Naja. Auf welche Art nutzt denn dieses Projekt aufgrund des guten Kosten-/Nutzen-Verhältnisses unserer Volkswirtschaft und wie trägt es denn zu Wohlstand von wem von uns allen bei? Da fehlt mir doch seit einiger Zeit die plausible Erklärung. Aber vielleicht gelingt es ja diese ziemlich schlagwortartigen Argumente noch mit Sinn zu füllen.

  • Wenn wir nach dem Motto leben, "Wenn jeder für sich selbst schaut, dann ist für alle geschaut", dann ist so gut wie keine Entwicklung mehr möglich. Weshalb sollte man dann z.B. die Baslerstrasse in Allschwil sanieren? Der Mehrheit der Bevölkerung von BL bringt das doch nichts, also stellen wir lieber gleich den Betrieb auf der Linie 6 ein. Weshalb soll dann Muttenz einen zeitgemässen Busbahnhof erhalten? Weshalb soll der Takt auf Linie X abends verdichtet werden? Bringt mir doch nichts. Man kann schon so denken und handeln, nur wird man dann früher oder später selbst zum "Opfer" werden.

    Das Projekt bringt dem Verkehrssystem als Ganzes etwas, indem es nicht nur Fahrzeiten verkürzt und neue Verbindungen schafft, sondern auch weitere Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet. Und nicht zuletzt nützt das Projekt aufgrund des guten Kosten-/Nutzen-Verhältnisses unserer Volkswirtschaft und trägt somit zum Wohlstand von uns allen bei.

    Ich finde der Vergleich mit dem 6er hinkt gewaltig. Wenn man dort den Betrieb einstellt, sind alle Fahrgäste in diesem Bereich abgeschnitten. Der Magrethenstich hingegen ist eine Ergänzung. Somit vergleichst du zwei verschiedene Sachen. Falls der Magrethenstich nicht gebaut wird (was ich annehme), ist kein einziger Anwohner abgeschnitten und es bleibt einfach beim status quo. Mit dem Bau würde der Fahrgast aber eine minimale Erweiterung erhalten und würde nicht einfach von der Strecke abgeschnitten werden. Somit ist die Erneuerung der Baslerstrasse in Allschwil eine zwingende Sache, währenddem der Magrethenstich nur eine optionale Streckenverbindung wäre.

  • Der Margarethenstich wäre endlich mal wieder eine Möglichkeit etwas schneller mit dem ÖV voranzukommen, nachdem in den letzten Jahren der ÖV eigentlich immer langsamer wurde.

    Das mal abgesehen von den höheren Geschwindigkeiten der BLT durch Tangos und Streckenausbau.

    Aber vor allem in der Stadt Basel kommt man immer langsamer voran.

    Verengung von Strasse, fehlende Überholmöglichkeiten von Autos, Stau, 30 km/h Zonen, schlecht programmierte Ampeln....

    Anstelle von Ausbau kommt meist ein Rückbau.

    Falsche Verkehrsplanung und Verkehrsverhinderungspolitik sorgen für einen langsameren ÖV.

    Besonder sieht man das auch im Busbereich, auf vielen Linien wird nur noch geschlichen.

    Leider sind die Kosten für den Margarethenstich so hoch, hätte es nicht auch ein Basismodell genügt, muss es denn die Luxus Ausführung sein?

    Einmal editiert, zuletzt von Grenzacher (12. September 2017 um 19:16)

  • Und wenn das Ozeanum gebaut wird (Das Geld scheint da zu sein), wo wendet die Leimentaler Linie dann im Ereignissfall? Über die (vermutlich von BS bezahlte) Verbindung in die Innere Margarethen und wie weiter?

  • Nur sollte es nicht nur einem Teil der Bevölkerung was bringen sondern der Nutzen sollte einigermassen ausgeglichen sein.

    Was wäre für dich ein Verkehrsprojekt (oder besser Tramprojekt) mit einem ausgeglichenen Nutzen? Mit deiner Argumentation wirst du fast alle sinnvollen Verkehrsprojekte niemals realisieren können und erst recht keine neuen Tramlinien mehr bauen.

    Wenn jedoch der mindestens unmittelbare Nutzen in erster Linie der Bevölkerung des Leimentales zu Gute kommt dann ertappe ich mich dabei dass ich beginne etwas weniger grosszügig zu denken. Einer Bevölkerung welche grösstenteils in Gemeinden wohnt in welchen man sich mit den niedrigen Steuern brüstet. Niedrige Steuern halt weil nicht grad sehr viel in Dinge investiert wird welche der Allgemeinheit etwas bringen. Lieber Kindertagesstätten abbauen statt ein wenig mehr Steuern dafür zu bezahlen wie unlängst in Binningen. Lieber nicht so viel für Universitäre Bildung ausgeben. Und auch nicht zu viel in den ÖV. Zum Beispiel nicht in Oberleitungen für den Trolleybus. Ober nicht in eine Verlängerung der Linie 8 bis Allschwil.

    Halt, jetzt vermischst du zwei Sachen. Auch wenn diese Gemeinden niedrige Steuersätze haben, kantonale Steuern zahlen die dortigen Bewohner genau gleich viel wie im restlichen Baselbiet. Die Finanzierung des regionalen ÖV ist reine Kantonssache bzw. im Infrastrukturbereich auch Sache des Bundes (Agglomerationsprogramme), worunter sowohl deine Beispiele (Trolleybus, Tram 8 nach Allschwil) als auch der Margarethenstich fallen. Die Höhe der Gemeindesteuern hat damit nichts zu tun.

    Kinderkrippen nützen übrigens noch viel weniger Leuten direkt wie der Margarethenstich. Und doch ist beides sinnvoll.

    Und wenn ich dann noch etwas zurück schaue und dabei feststelle dass nicht mal über eine Wiedervereinigung nachgedacht werden soll aus Angst es könnte etwas teurer werden, dann bin ich mir nicht mehr so sicher dass ich tatsächlich so grosszügig denken soll. Dann orientiere ich mich doch lieber an Projekten welche meinen Mitbewohnern in dieser Stadt etwas mehr Nutzen bringen.

    Ich lese hier einen generellen Frust über vergangene Abstimmungsresultate und Entscheide heraus, den man nun mit dem Versenken eines sinnvollen Projekts abbauen will. Ist das vernünftig?

    Klar bringt ein solches Projekt ausser einigen Minuten Fahrzeitverkürzung noch mehr. Aber was sind denn diese Entwicklungsmöglichkeiten? Weitere Zersiedlung, weil es dann noch schneller geht, aufs Land zu pendeln? Naja. Auf welche Art nutzt denn dieses Projekt aufgrund des guten Kosten-/Nutzen-Verhältnisses unserer Volkswirtschaft und wie trägt es denn zu Wohlstand von wem von uns allen bei? Da fehlt mir doch seit einiger Zeit die plausible Erklärung. Aber vielleicht gelingt es ja diese ziemlich schlagwortartigen Argumente noch mit Sinn zu füllen.

    Nun, der ÖV fördert die Zersiedelung nachweislich deutlich weniger stark als der Individualverkehr. Folglich ist es wünschenswert, dass ersterer möglichst konkurrenzfähige Reisezeiten anbietet. Auch ist das Strassennetz im Leimental bereits vielerorts am Anschlag (z.B. Querverbindungen nach Münchenstein und Reinach). Der Mehrverkehr, welcher zum Beispiel durch sinnvolle Siedlungsverdichtung entsteht, sollte also möglichst mit dem ÖV abgewickelt werden, was ohne ein attraktives Angebot nicht einfach von alleine geschieht. Oder wäre für dich der Nutzen irgend eines x-fach teureren Entlastungstunnels für den MIV besser verteilt?

    Zu den Entwicklungsmöglichkeiten kann ich dir beispielsweise den Umbau der Margarethenbrücke nennen. Wenn der 17er nicht via Margarethenstich fährt, muss diese Perronerschliessung möglicherweise in Frage gestellt werden. Oder längerfistig ist auch eine zusätzliche Tramlinie denkbar, welche in den Spitzenzeiten über den Margarethenstich bis nach Bottmingen verkehrt und so auf dem am stärksten ausgelasteten Abschnitt an der Stadtgrenze neue Kapazitäten schafft. Bei einer Führung via Theater bzw. Innenstadt wäre dies nicht möglich (zu viele Linien).

    Der Nutzen liegt in folgenden Punkten:

    • Durch die attraktivere Linienführung steigt die Auslastung des ÖV, was zu Mehreinnahmen und somit zu einer Reduktion der Abgeltungskosten für den Kanton führt.
    • Der Fahrzeitgewinn trägt dazu bei, dass ein Arbeitgeber einen besser auf seine Stelle zugeschnittenen Arbeitnehmer findet, was zu einem besseren Geschäftsgang und somit mehr Steuerertrag führen kann, resp. auch zu weniger Arbeitslosigkeit.
    • Dadurch, dass die Belastung des Strassennetzes weniger stark zu- oder im besten Fall z.T. gar leicht abnimmt, kann der Kanton Ausgaben für dessen weiteren Ausbau einsparen.

    Ich finde der Vergleich mit dem 6er hinkt gewaltig. Wenn man dort den Betrieb einstellt, sind alle Fahrgäste in diesem Bereich abgeschnitten.

    Der Betrieb würde nicht ein-, sondern auf Bus umgestellt. Abgeschnitten würde niemand, aber der ÖV würde an Attraktivität einbüssen und die Fahrzeit sich verlängern (Umsteigen am Morgartenring).

    2 Mal editiert, zuletzt von Kupplungssurfer (12. September 2017 um 22:27)

  • Margarethenstich: Die BLT mischt sich ein

    Link zum Fernsehbeitrag

    Andreas Büttiker, Direktor der BLT, ist sauer. Im Abstimmungskampf um den Margarethenstich sollen Unwahrheiten verbreitet werden. Nun lädt Büttiker zu einer Medienkonferenz ein, um «den haltlosen Behauptungen der Gegner mit Fakten entgegenzutreten».

    Bisher habe sich die BLT absichtlich nicht in den Abstimmungskampf eingemischt und sowohl Befürwortern als auch Gegner Gratiswerbung in ihren Fahrzeugen erlaubt, heisst es in einer Mitteilung der BLT. Das Unternehmung wie die BLT nun mitmischt, ist aber schon eher ungewöhnlich.

    Doch nun sei das Mass voll. «Sie spielen mit der Glaubwürdigkeit der BLT als Unternehmen, mit unserem wichtigsten Pfand», so Andreas Büttiker im Bezug auf die Argumente der Gegner. An der heutigen Medienkonferenz wird sich der Direktor der BLT persönlich den Fragen der Medien stellen.

    «Ich glaube es ist wichtig, dass die Diskussion wieder zurück zu den Fakten kommt. Dass man die Bevölkerung informieren kann, was Sache ist und Sicherheit vermittelt», rechtfertigt Büttiker seinen heutigen Auftritt.

    Konkret «berichtigt» Andreas Büttiker sieben Punkte:

    1. Die Linie 2 werde auch weiterhin bis zum Bahnhof SBB fahren, versichert Büttiker.
    2. Auch die Linie 10 werde in Zukunft von Rodersdorf via Theaterbogen – Aeschenplatz – Bahnhof SBB nach Dornach verkehren.
    3. Die heutige Linie 17 werde pro 17er-Kurs gerade noch von sieben Durchfahrern genutzt und so eigentlich nicht mehr gebraucht. Nach 30 Jahren habe man dieses Konzept hinterfragt und das sei richtig, so Büttiker.
    4. Direkte Verbindungen würden einen Nachfrageschub auslösen. Dies hätten Auswertungen gezeigt. Als Beispiel nennt Büttiker die Linie 10, die vor der Anbindung an den Bahnhof 12 Millionen Fahrgäste im Jahr beförderte. Heute sind es deren 18 Millionen. So werde es auch mit der neuen Linie 17 sein.
    5. Der Direktor gab eine Übersicht über die getätigten und geplanten Investitionen:
      - Vierspurausbau Liestal: 500 Millionen Franken
      - Waldenburgerbahn: 310 Millionen Franken
      - Standort Eptingen: 8 Millionen Franken
      - Vorfinanzierung Doppelspurausbau Laufental: 126,3 Millionen Franken bewilligt durch den Landrat
    6. Es gäbe keinen Abbau des Bus-Angebots. Der Landrat hat die Kürzungsanträge abgelehnt.
    7. Der Margarethenhügel bleibe, auch wenn das Tram neu den Margarethenstich hinauffährt, intakt.

    Noch knapp zwei Wochen, dann stimmt das Baselbiet an der Urne über den Margarethenstich ab.

    Quelle: telebasel, 12.09.2017

    Kommentar: Sehr schön, dass nun mit handfesten Zahlen aufgezeigt wurde, dass die heutige Linienführung des 17ers an den Wiesenplatz nicht mehr den Fahrgastbedürfnissen entspricht.

  • Das gibt Ärger: BLT mischt sich in die Abstimmung ein

    Dass sich nun die BLT in den Abstimmungskampf einschaltet, stösst nicht bei allen für Verständnis. Direktor Andreas Büttiker hat schon mit dieser Kritik gerechnet und verteidigt sich.

    Eigentlich wollte sich die Baselland Transport AG (BLT) nicht in die Abstimmung um den Margarethenstich einmischen. Das sagte deren Direktor Andreas Büttiker immer wieder. Auch in seinem Gastbeitrag, der gestern in der bz erschien. Oder in der gestrigen Pressekonferenz, die er am Montag eiligst einberufen hatte. «Wenn Behauptungen verbreitet und Unsicherheiten geschürt werden, müssen wir uns einfach zu Wort melden», erklärte Büttiker denn vor den versammelten Medien. «Wir haben nichts gegen eine Debatte, aber sie muss auf Fakten basieren.»

    Wenig Verständnis zeigt dafür Hanspeter Weibel vom Nein-Komitee. Dass sich nun die BLT eingeschaltet hat, bezeichnet er als «äusserst befremdlich». Die BLT steckt in der Rolle des Auftragnehmers, würde sie die Tramlinie auf dem Margarethenstich doch im Auftrag der Kantone betreiben. «Das wäre, als würden die Bauunternehmer eine Medienkonferenz einberufen, wenn über ein Bauprojekt abgestimmt wird.»

    War auf Kritik gefasst

    Büttiker hat mit solcher Kritik schon gerechnet, wie er auf Anfrage der bz sagt. «Aber ich bin am nächsten am Betrieb, kenne die Herausforderungen und Kundenbedürfnisse. Daher kann ich aus erster Hand Auskunft geben.» Ihm sei es denn auch nicht um Politik gegangen, sondern die Berichtigung verschiedenster Gerüchte. «Es ist durchaus berechtigt, dass wir uns da einschalten. Wir sind nicht einfach eine ausführende Verwaltungseinheit, sondern ein privatwirtschaftlich geführtes Unternehmen.»

    Weibel bleibt dabei: «Dass sich ein Vertreter der BLT in eine politische Debatte einmischt, ist nicht richtig. Wenn allenfalls Fakten richtiggestellt werden sollen, dann muss das die zuständige Regierungsrätin Sabine Pegoraro machen.» Dass sie das übernimmt, hätte sich auch die Co-Präsidentin des Ja-Komitees Elisabeth Schneider-Schneiter gewünscht. «Grundsätzlich wäre es die Aufgabe der Regierung, die Unmengen an falschen Behauptungen, die kursieren, richtigzustellen», findet die CVP-Nationalrätin. «Da diese jedoch nicht aktiv wurde, bin ich froh, dass Andreas Büttiker das übernommen hat, auch wenn er Auftragsnehmer ist. Er machte ja keine Abstimmungspropaganda.»

    Weibel sieht das anders. Büttiker habe sich ja im Gastbeitrag bereits zu den laut ihm «unhaltbaren Behauptungen der Gegner» geäussert. «Aber ich dachte, mit dem Gastbeitrag sei das Thema erledigt. Ich schloss daraus, dass die übrigen Aussagen der Gegner des Margarethenstichs korrekt sind. Wieso jetzt gleich noch eine Pressekonferenz nachgeschoben wird, verstehe ich nicht.»

    Büttiker begründet die von ihm in Absprache mit Pegoraro einberufene Medienkonferenz mit einem Gastbeitrag, der am Montag in der «Basler Zeitung» erschienen war und das Fass zum Überlaufen gebracht habe. Darin legt Paul Bossert – einst Mitglied im Referendumskomitee, heute Einzelkämpfer – eine Alternative zum Margarethenstich dar: Das von Binningen kommende Gleis soll bei der Heuwaage mit einer Kurve mit jenem der Linie 16 in der Inneren Margarethenstrasse verbunden werden und bei der Markthalle Richtung Bahnhof abbiegen.

    «Wir haben diese Variante mehrfach angeschaut und sie verworfen», so Büttiker. Dies unter anderem, weil die Gleisabnützung in der steilen Kurve bei der Heuwaage zu gross wäre und weil bei der Markthalle neue Stausituationen entstehen würden. «Damit wurde suggeriert, dass bei einem Nein schon eine Rückfallebene existiert», sagt Büttiker. «Aber es gibt keinen Plan B. »

    Am Beitrag über die Alternativvariante stört sich auch Weibel. Ihm gehe es nicht um die Umsetzbarkeit dieser Variante. «Aber die Darlegung von Paul Bossert macht weis, das Stimmvolk hätte die Wahl zwischen dem Margarethenstich und seiner Variante, was nicht der Fall ist.»

    2er und 10er fahren weiterhin

    Die Alternativvariante ist nur eines von vielen Gerüchten und Gegenargumenten, die Büttiker zum Schritt an die Öffentlichkeit bewogen haben. So höre man immer wieder Befürchtungen, dass der 2er nicht mehr an den Bahnhof fahren oder der 10er künftig über den Margarethenstich verkehren soll. Beides stimme nicht, sagt Büttiker. Auch das Gegenargument, dass die Arbeitsplätze im Klybeck durch die neue Linienführung abgehängt würden, möchte Büttiker nicht gelten lassen. Wegen diesen sei die Linie 17 vor 30 Jahren eingeführt worden. Mittlerweile seien die meisten dieser Arbeitsplätze jedoch nicht mehr vorhanden und der 17er werde kaum noch für den Arbeitsweg dorthin benützt. Deshalb sei er vor vier Jahren bereits eingekürzt worden und verkehrt morgens nur noch bis zur Schifflände.

    Quelle: BZ Basel, 12.09.2017

  • Wenn schon einige immer wieder über die Baz herziehen, weil sie angeblich den Bekämpfern des Margarethenstichs den Vorzug gebe, so soll doch heute festgestellt werden, dass in der heutigen Baz die Pro-Seite ebenfalls zu Wort kommt, inkl. einem Interview mit dem BLT Direx Büttiker.

  • Wenn schon einige immer wieder über die Baz herziehen, weil sie angeblich den Bekämpfern des Margarethenstichs den Vorzug gebe, so soll doch heute festgestellt werden, dass in der heutigen Baz die Pro-Seite ebenfalls zu Wort kommt, inkl. einem Interview mit dem BLT Direx Büttiker.

    Na. dann schiebe ich mal den erwähnten Artikel nach. Wobei freiwillig tut das die BaZ ja nicht, sondern der Artikel ist als Berichterstattung der gestrigen Medienkonferenz zu verstehen. Nicht darüber zu berichten, kann sich eine Tageszeitung nicht leisten. Wobei ich das der BaZ hier auch nicht unterstellen will.

    Quelle: BaZ vom 13.09.2017

  • Wie meinst Du das?

    Meiner Meinung nach ist das Verhalten ein Nogo...

    Als Betreiber sollte die BLT nur auf Fragen Antworten geben aber keines Falls so eine Medienkonferenz einberufen.

    Aber das ist meine Meinung.

    Bin gespannt, wie das Einfluss haben wird.

  • 4106: Danke fürs Einstellen. Weiss nicht, wie das geht, bin wohl zu doof dazu...

    @Dome: ich könnte mir vorstellen, dass Herrn Büttiker einfach der Kragen geplatzt ist, da von Seiten der Gegner halt schon viel Unwahres geschrieben und v erbreitet worden ist. Das wollte er nun vor der Abstimmung noch klar stellen... Ist ja irgendwie auch verständlich.

  • Dann soll er das Privat machen oder höchtens als Medienmitteilung.

    Aber eigentlich sollte die BLT eigentlich Neutralität bewahren, vorallem wenn msn noch gross sagt, sich nicht einmischen zu wollen.

  • Naja um es mal vorab klar zu stellen, ich bin durchaus für diese Margaretenstich-Verbindung, genauso wie ich für alle anderen ÖV-Projekte bin. (Und auch für Kinderbetreuung welche durch die öffentliche Hand unterstütz werden. Wenn man übrigens den allgemeinen Nutzen von Familienexternen Kinderbetreuung dem Nutzen einer Tramverbindung welche 5 Minuten einspart gegenüberstellen würde dann sieht es für diese Tramverbindung ganz schlecht aus.) Trotzdem bin ich der Ansicht, dass diese Verbindung den Anwohnern in Basel Stadt nicht wirklich etwas bringen wird.

    Ein ÖV-Projekt das meiner Meinung nach für Stadt viel mehr Nutzen bringen würde wäre für mich die Tramverbindung auf der Achse Feldbergstrasse – Johanitterbrücke – Bahnhof SBB, evtl. via Schützenhaus. Ganz klar mit entsprechender Reduktion der Verkehrsflächen für den Motorisierten Individualverkehr.

    Nein ich vermische nicht zwei Sachen, jede gemeine im Baselbiet ist auch ein Teil des Kantons Baselland. Dass Viele aus diesen Gemeinden darüber gross angeben viel weniger Steuern zu bezahlen ich hat einfach eine Tatsache welche man immer wieder erfährt. Auch die Kantonssteuern sich demnach offensichtlich einiges niedriger als die im Basel-Stadt. Als Städter wird man ja mitunter fast ausgelacht weil man immer noch so viel mehr Steuern bezahlt.

    Und ich bin auch nicht frustriert dass aus dieser Wiedervereinigung nichts wird eher in Gegenteil. Aber ich bin da einfach etwas pragmatisch und ich denke wenn die Mehrheit in diesem Kanton es nicht will dann soll man nicht erwarten dass die anderen, in diesem Fall der Kanton Basel-Stadt sich weiterhin für ein Projekt engagiert welches in erster Linie den Gemeinden im Leimental und damit dem Kanton Baselland Nutzen bringt. Soll man doch jetzt im Speckgürtel mal Tasche greifen und endlich vernünftig in den ÖV investieren. Ich bin immer noch der Meinung dass diese Agglomeration endlich eine S-Bahn braucht. Halt nun leider halt ohne Hilfe der Städter.

    Noch zu einigen Details.

    • Ich denke kaum, dass eine weitere Tramlinie zwischen Bahnhof oder Margaretenbrücke Richtung Bottmingen in dem Kanton Baselland und den Gemeinden im Leinental je eine Chance auf Verwirklichung haben wird. Ganz abgesehen davon, dass ich an einer Verwirklichung diese Margareten-Brücke-Anbindung in den nächsten zig Jahren sehr zweifle.
    • Ich denke die attraktivere Linienführung wird zwar höhere Frequenzen auf diesen Linien bringen aber das zu Gunsten der anderen Linien.
    • Ich bezweifle sehr, dass solche verbesserten Tramverbindungen einen Einfluss auf das Rekrutierungsverhalten der Arbeitgeber in dieser Region haben werden. Wenn schon dann wirklich durchgehende S-Bahn-Verbindungen vom Leimental und Allschwil in Richtung Fricktal und Ergolztal.
    • Nach meiner Ansicht wird die Abnahme im Strassenverkehr rasch dazu führen dass die freien Strassenkapazitäten neuen Motorisierten Individualverkehr generieren. MIV kann nur durch Reduktion der Verkehrsfläche erreicht werden.