Pro Trolleybus

  • Zitat

    Original von Jääjä
    Was die Verlängerung des 31er ins Grossbasel betrifft: Müssen den wirklich maximal viele Linien durch die Innenstadt gezwängt werden?

    Im Sinne eines attraktiven öffentlichen Verkehrs müssen solche Optionen möglich sein.

  • Zitat

    Original von kurduvadi
    Ich denke, die BVB hätte eher dann verantwortungslos gehandelt, wenn sie - trotz der absehbaren Stilllegung des Trolleybuses - für teures Geld neue Fahrleitungen aufgehängt hätte. Scheint mir klar zu sein, wenn Sie ein System nicht mehr lange einsetzen wollen, tätigen Sie nur noch den für die Sicherheit und das unmittelbare Funktionieren notwendigen Minmalunterhalt, und sicher keine teuren Ersatzinvestitionen.

    Oder würden Sie Ihr Fahrrad - wenn Sie es zu ersetzen gedenken - noch kurz vorher dem Velomechaniker zur Generalüberholung vorbeibringen?


    Das mag sein, aber dann dieses Geld als Mehrkosten für das System Trolleybus zu verkaufen ist eine Milchbüchleinrechnung.

  • Zitat

    Original von Jääjä
    Was die Verlängerung des 31er ins Grossbasel betrifft: Müssen den wirklich maximal viele Linien durch die Innenstadt gezwängt werden?


    Eine Fahrleitung, welche aber notabene zwischen Unispital und Claraplatz von der Trolleylinie 31/38 (33) 36 und Depotfahrten der Trolleylinie 30 genutzt werden könnte.

  • Stefan

    Ich wehre mich keinesfalls gegen Verlängerungen der Trolleybusfahrleitung, z.B. vom Claraplatz ins Grossbasel.

    Ich wehre mich jedoch gegen die Vermischung von Feinverteiler und Grobverteiler-Aufgaben. Das ist volkswirtschaftlicher Unsinn. Wenn zum Beispiel die Linie 34 zwischen Binningen und Wettsteinplatz derart ausgelastet ist wie es heisst, gehört die Strecke auf Tram umgestellt. In Zürich hat man den Mut zu solchen Taten, auch in Genf. Beide Städte sind sicher nicht reicher als Basel. Das Argument, dass der "Erfolg" der Linie 34 nur mit Dieselbussen möglich sei, ist Humbug. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
    Im Übrigen möchte ich gewissen Teilnehmern wieder einmal meinen Parcours empfehlen:

    In der Stosszeit eine halbe Stunde am Zoo Dorenbach stehen; Bad. Bahnhof - Wasgenring oder Bottmingen - Riehen im hinteren Wagenteil sitzen und versuchen eine Zeitung (ich meine Zeitung) zu lesen. Eine aktuelle Ergänzung: Mit einem Arzt über Luftqualität und Lungenkrankheiten diskutieren.
    Ich finde auf diesem Hintergrund Äusserungen wie "Konzentration der Kräfte auf das Tram" einfach nur noch zynisch: Das Tram wird schleichend abgebaut. Bis jetzt hat mir in dem Punkt keiner widersprechen können.

  • Lieber Jäa

    Das Tram soll nach Weil am Rhein verlängert werden (der GR hat einen entsprechenden Planungskredit im Januar gutgeheissen), eine Verlängerung der Linie 3 bis Saint-Louis ist in Diskusison und auch die Erlenmatt soll mit dem Tram erschlossen werden.

    Wenn das kein Ausbau sein soll, dann möchte ich Sie bitten darzulegen was Sie unter einem Ausbau des Trams verstehen.

  • So ganz allmählich habe ein kleines Problem mit der Diskussion. Vor etwa zwei Jahren, wenn ich mich richtig erinnere, wurde unser Verkehrsbetriebe teilprivatisiert. So bestellt der Staat Leistungen und die BVB soll diese erbringen. Also bestellen wir doch Leistungen mit der Auflage, dass diese mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen betrieben werden. Und mit der Auflage, dass diese Leistungen mindestens 10 Mal unter Tags und mindestens 5 Mal in den Randstunden erbracht werden und das zu einem Preis der nicht über einem gewissen Nivo liegt.

    Und wenn in Baselland oder Lörrach niemand diese Leistungen so will, dann muss man halt dafür sorgen, dass Verkehrsmittel mit Verbrennungsmotoren so wenig wie möglich in Basel-Stadt verkehren. Zum Beispiel mit Verteuerungen der Parkplätze oder sicher viel wirkungsvoller mit Roadpricing. Aus den resultierenden Einnamen könnte man das ÖV subventionieren.

  • kurduvadi hat in diesem Forum mehrmals geschrieben:" Der Staat kann den Steuerfranken auch nicht zweimal ausgeben..."
    Er kann es sehr wohl, wenn es um Prestigeprojekte geht, die dem Gusto gewisser Regierungsräte entsprechen. Die 40 Mio. CHF für das Stadtcasino und die Abermillionen für die "Neugestaltung" von Plätzen (Messeplatz, Rütimeyerplatz, bald auch Karl Barth - Platz) gibt es ebensowenig wie das Geld für das Abhängen von Trolleybusleitungen, das Absägen von Masten, das Erstellen einer Tankanlage für Biogas oder aber auch für den Unterhalt und Betrieb von Trolleybussen. Glaubt man der Regierung, gibt es das gleiche Geld einmalmal doppelt oder dreifach, ein andermal überhaupt nicht. Für Schulen und den ÖV hat man prinzipiell nie Geld, für Träume von weltentrückten Regierungsrätinnen und -räten aber immer. Damit ist kein Schüler ausgebildet und kein Passagier transportiert.

    Fakt ist: Der Kanton Basel-Stadt hat ein strukturelles Defizit von 2 Milliarden Franken. Hier muss man ansetzen, und das liegt nicht an einmaligen Ausgaben, sondern daran, dass der Staat zum funktionieren notorisch mehr Geld braucht als das vorhanden ist. Dagegen kann man zum Beispiel abhelfen, in dem man die Wohnqualität im Basel-Stadt verbessert und wieder gute Steuezahler anzieht und nicht, indem man das Umland bedient und somit das Auswandern noch attraktiver macht. Ferner müsste man bei gewissen Staatsbeamtenposten sich wirklich fragen, ob es diese braucht. Aber von einem Parlament, das von einer Partei dominiert wird, die sich fast ausschliesslich für Staatsangestellte und Sozialhilfeempfänger einsetzt, kann man nicht erwarten, dass es die Staatsausgaben wirklich kontrolliert und sich solche Fragen stellt.

    Der Trolleybus wäre ein Schritt in Richtung einer Steigerung der Lebensqualität in der Stadt Basel, was man vom Gasbus sicher nicht behaupten kann.

    Etwas weiter unten wirft kurduvadi die Frage auf, was unter einem Ausbau des Trams zu verstehen sei.
    Wenn man die Propaganda der Regierung hört, dürfte man mindestens mit einer Entlastung der überfüllten Buslinien 34 und 36 rechnen. Also z.B. Schifflände - Lyss - Zoo Dorenbach und St. Jakob - Leimgrubenweg - Zoo Dorenbach - Morgartenring. Zusätzlich mit der Verbesserung der Leistungen nach Riehen und Allschwil (z.B. Direktverbindung zum Bahnhof, und zwar alle 7 Min. und nicht nur zweimal in der Stunde mit einer S-Bahn). Die Verlängerungen ins Ausland sind gut und recht, aber sie werden schlussendlich keine Leistung unserer Regierung sein, sollten sie wirklich realisiert werden.

    3 Mal editiert, zuletzt von Gummikueh 476 (14. Februar 2007 um 16:00)

  • Der WWF Region Basel hat zur Abstimmung vom 17. Juni über die Trolleybus-Initiative die Ja-Parole beschlossen. Überzeugendes Argument war, dass Trolleybusse abgas- und praktisch lärmfrei verkehren. Dies ist vor allem für öffentliche Verkehrsmittel von besonderer Bedeutung, da sie meist dort eingesetzt werden, wo sich viele Leute aufhalten. Den Ansprüchen an ein flexibles öffentliches Verkehrssystem wird der Trolleybus durchaus gerecht. Zudem können mit der Weiterführung des Trolleybus-Systems bereits bestehende
    Infrastruktureinrichtungen genutzt werden. Für den Gegenvorschlag zur Initiative empfiehlt der WWF Region Basel ein Nein. In der Stichfrage befürwortet er die Initiative.

    Quelle: Medienmitteilung des WWF Region Basel vom 14. März 2007

  • Zitat

    Original von 4106
    Basler Trolleybus-Anhänger vor Gericht abgeblitzt Bern. SDA/baz. Die Gegner der Umstellung der Linie 33 der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) von Trolley- auf Dieselbusbetrieb sind vor Bundesverwaltungsgericht erfolglos geblieben. Es ist auf ihre Beschwerde gegen die Konzessionsänderung nicht eingetreten.

    Das Bundesamt für Verkehr hatte den BVB 2005 nachträglich eine Konzessionsänderung bewilligt. Der BVB wurde erlaubt, auf der Linie 33 statt Trolley- Dieselbusse einzusetzen. Drei Anwohner der Buslinie und zwei weitere Personen gelangten dagegen ans Bundesverwaltungsgericht.

    Zu wenig betroffen
    Das Gericht ist auf ihre Beschwerde nun gar nicht eingetreten. Gemäss dem Entscheid der Berner Richter würden die zusätzlichen Immissionen von Dieselbussen auf der Linie 33 angesichts der bereits bestehenden Verkehrsbelastung zu wenig stark ins Gewicht fallen, um die Beschwerdeberechtigung der Anwohner bejahen zu können. Die beiden anderen Beschwerdeführer, Mitglieder des Initiativkomitees «Ja zum Trolleybus», seien vom Entscheid ohnehin nicht mehr betroffen als die Allgemeinheit und damit nicht beschwerdeberechtigt. Dieselbusse verkehren auf der Linie 33 seit dem Fahrplanwechsel vom Dezember 2004.

    Abstimmung über Initiative
    Das Basler Stimmvolk wird am 17. Juni über die Initiative «Ja zum Trolleybus» abstimmen können, die verlangt, dass das System Trolleybusse aufrecht zu erhalten ist. Der Basler Grosse Rat stellt der Initiative einen Gegenvorschlag gegenüber, der die Umstellung auf Gasbusse vorsieht. Eine Umstellung von Diesel- auf Gasbusbetrieb würde laut dem Sprecher der BVB keiner weiteren Konzessionsänderung bedürfen. Der Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts kann ans Bundesgericht weitergezogen werden. (Urteil A-3199/2006 vom 7.3.2007)

    Quelle: baz.ch

    Ende 2004 hatten die BVB die Trolleybuslinie 33 trotz laufender Konzession eingestellt;
    nachträglich hatte das Bundesamt für Verkehr dies genehmigt. Fünf betroffene Anwohnerinnen und Anwohner akzeptierten dies nicht, wurden in der Folge aber von mehreren Instanzen abgewiesen. Dieser Tage nun entschied das seit Jahresbeginn tätige neue Bundesverwaltungsgericht, überhaupt nicht auf die Beschwerde der Fünf einzutreten.

    Die Begründung zum Rauswurf aus dem Verfahren war nicht etwa, die AnwohnerInnen würden zu weit weg von den zusätzlich belasteten Strassen wohnen. Vielmehr, so das Gericht, hätten sie zusätzliche Belastungen durch Gestank und Staubpartikel einfach zu erdulden. Dass die Dieselbusse der BVB die Anwohnerschaft - im Gegensatz zum Trolleybus - zusätzlich belasten würden, spiele dabei keine Rolle.

    Selbst wer also an Orten wohnt wie der Feldbergstrasse, wo an bis zu hundert Tagen pro Jahr die Grenzwerte überschritten werden, muss die amtlich und gerichtlich unbestrittenen Mehrbelastungen durch Gestank und Staubpartikel «schlucken». Eine Handhabe gegen Behörden und Betriebe, welche die Grenzwertüberschreitungen noch verstärken, besteht rechtlich nicht.

    Ob die Betroffenen dieses Urteil ans Bundesgericht weiterziehen, kann erst nach genauerer Analyse zusammen mit dem Vertrauensanwalt entschieden werden. Eine erste Lehre bekräftigt aber, dass wohl nur das Volk den sauberen und leisen Trolleybus retten kann.

    2 Mal editiert, zuletzt von Stefan (17. März 2007 um 20:33)

  • Heute wurde in Zürich einmal mehr demonstriert, dass der Trolleybus nicht so unflexibel ist, wie er dargestellt wird.

    Bei der Haltestelle Farbhof (Endstation Tramlinie 2, Trolleybushaltestelle befindet sich innerhalb der Schlaufe) hat ein Tramzug die Fahrleitung beschädigt. Da der Strom für die Reparatur abgestellt werden musst, fuhren die Trolley netzunabhänig um den Kreisel, in die Haltestelle, wieder um den Kreisel und wurden nach dem nächsten Streckentrenner wieder an das Netz gehängt.

    Das ganze ging über zwei Stunde von statten - problem los.

    Bei Gelegenheit werde ich wohl im VBZ Thread ein paar Fotos einstellen, falls gewünscht.


    Gruss


    Dome

  • kommen demnächst.

    Bin noch nicht dazu gekommen.

    frage mich nur, ob ich es jetzt "gschider" bei der VBZ reinmache, da es ja Fotos aus Zürich sind, oder hier, weil es um den Trolley geht.

  • Zitat

    Original von Dome
    frage mich nur, ob ich es jetzt "gschider" bei der VBZ reinmache, da es ja Fotos aus Zürich sind, oder hier, weil es um den Trolley geht.

    Du hast dir die Antwort selbst gegeben: Es sind VBZ-Fotos, also gehören sie auch dorthin, ..., !! Dies hier ist das BVB und BLT-Forum!!

    Streng genommen, müsste man sie eigentlich ins "Auslands-Forum" setzen, ..., !!

    Alles klaro? :D:D

  • Zitat

    Original von Drahtzieher

    Und genauso freuen sich die Studentinnen und Studenten, die mit der direkten Linie 30 in einem modernen und umweltfreundlichen Trolleybus vom Bahnhof zur Uni fahren können.

    Finde ich nett, dass Drahtzieher auch an uns Studenten gedacht hat.
    Mit dem Trolleybus zur Uni zu fahren, wäre wahrhaft viel bequemer als mit den jetzigen Dieselbussen. Die Platzverhältnisse im 30er (Bahnhof SBB bis Universität) kurz vor Vorlesungsbeginn sind teilweise eine Katastrophe. Hier könnte nur ein Doppelgelenktrolleybus Abhilfe schaffen.
    Dann würden wir Studenten von auswärts uns nur noch bei schönem Wetter fragen, ob wir nicht besser zu Fuss zur Uni gehen sollten... :P

  • Der achso unflexible Trolleybus zeigte heute in Luzern, wie flexibel er im hochfrequentierten Osterverkehr vorwärts kommt.

    egal ob zwei achs Trolley, Gelenktrolley, Zwei Achs Trolley mit Anhänger oder als Doppelgelenktrolley... alles war draussen, und alles meisterte seine Aufgabe.

    Ebenso am Mittwoch in Neuchâtel.

  • Zitat

    Original von Dome
    egal ob zwei achs Trolley, Gelenktrolley, Zwei Achs Trolley mit Anhänger oder als Doppelgelenktrolley... alles war draussen, und alles meisterte seine Aufgabe.

    Es ist immer alles draussen ;)

    Die Doppelgelenktrolleybusse haben aber einen Nachteil. Sie ziehen soviel Strom, dass regelmässig das Netz zusammenbricht. Wäre noch interessant, ob Genf solche Probleme auch hat. Denn Luzern hat wirklich ein sehr gut ausgebautes Versorgungsnetz und auch zwischen den einzelnen Abschnitten (meistens) keine grossen Distanzen.

  • ach ja? aber braucht ein Trolley mit Anhänger nicht gleich viel strom?

    Es gibt ja nur drei DGTs oder? Und die schaffen einen Zusammenbruch?

    Also ich habe nichts dergleichen bemerkt.

  • Zitat

    Original von Dome
    Der achso unflexible Trolleybus zeigte heute in Luzern, wie flexibel er im hochfrequentierten Osterverkehr vorwerts kommt.

    egal ob zwei achs Trolley, Gelenktrolley, Zwei Achs Trolley mit Anhänger oder als Doppelgelenktrolley... alles war draussen, und alles meisterte seine Aufgabe.

    Ebenso am Mittwoch in Neuchâtel.


    So und das ist Deiner Ansicht nach flexibel!? Ein Verkehrssystem welches mit allen Fahrzeugen den anfallenden Verkehr mag schlucken und erst noch mit einer Trolleybus – Variante.
    Du kannst aber auch Deine Ansicht äussern, wie Flexibel die Städte Neuchâtel und Luzern, in ihrer Linienentwicklung in den letzten 10-15 Jahre waren, natürlich im direkten Vergleich zu Basel über den selben Zeitraum.
    Man stelle sich mal vor, wenn die ganze Line nach Schönenbuch oder Weil am Rhein zuerst mit Fahrdraht ausgestatten werden hätte müssen, um den so flexiblen Trolleybus fahren zu lassen.
    Wurde nicht auch deshalb ein S-Bahnsystem in Luzern eingeführt, mit vielen zusätzlichen Haltestellen in den direkten Luzerner Vororten, weil diese Trolleybusse zu unflexibel und stur in Ihrer Linienführung sind?

  • was hat jetzt das mit Linien nach Weil oder Schönenbuch zu tun?

    Ich habe nie gesagt, dass solche Linien elektrifiziert werden müssen ?!??

    Geht lediglich darum, dass es hiess, der Trolley seie nich flexibel.