So wegen Kinderkrankheiten...

  • Nachstehenden Text habe ich unter folgendem Link gefunden:

    http://de.geocities.com/gile1967/okb52.pdf

    SOLINGEN (15. April 2003)
    Nach Auslieferung des letzten Obus 270 am 3.2.2003 und polizeilicher Anmeldung der Obusse 267-270 am 11.2.2003 sind alle 20 VanHool-Gelenkobusse zugelassen. Nachdem im Februar die Obusse 263-266, 261 und 260, im März Obus 259 und Anfang April Obus 268 erstmals eingesetzt wurden, warten nun nur noch die Obusse 267, 269 und 270 auf die
    Freigabe für den Linienverkehr. Wegen auftretender Kinderkrankheiten war die Verfügbarkeit unterschiedlich. Am Samstag, den 15. Februar 2003 bedienten zum Beispiel alle 12 Kurse der Linien 681/682 VanHool-Obusse, während am 11.3.2003 nur vier VanHool (und ein weiterer auf der Linie 684 in der Frühspitze) im Einsatz zu finden waren. Eine Ursache hierfür war die erforderliche Überarbeitung der Generatoren des Hilfsantriebs. Durch eine undichte Kabeleinführung war Wasser eingedrungen; die Bauteile mussten ausgebaut werden und vom Hersteller Kirsch ausgetrocknet werden. In diesem Zeitraum waren wieder MANGelenkobusseauf den Linien 681/2 eingesetzt, die sonst überwiegend auf Linie 684 zu finden waren.

  • Zitat

    Original von Stephan Gassmann

    Durch eine undichte Kabeleinführung war Wasser eingedrungen; die Bauteile mussten ausgebaut werden und vom Hersteller Kirsch ausgetrocknet werden...

    Liegt das daran, dass es ein Trolleybus ist? Könnte das nicht bei einem Autobus auch auftreten? Zudem: Es ist weder die Rede davon, VanHool - Busse zu kaufen, noch Neoplan. Favorit sind die Swisstrolley - Fahrzeuge von Hess/Kipe. Von grossen Problemen mit diesen Fahrzeugen habe ich noch nie gehört, im Gegenteil.

  • Die Aussage ist meiner Meinung nach klar:

    Bei jedem Fahrzeug, sei dies ein Diesel-, Erdgas- oder Trolleybus, ein Tram, eine S-Bahn etc. können Kinderkrankheiten auftreten. Und wenn nun die Trolleybusfreunde jeden Defekt und jedes Husten eines Erdgas-/Biogasbusses suchen und liege dieses schon Jahre zurück, kann man selbstverständlich ebenso viele Pannen bei Trolleybussen ausfindig machen......

    Auch der FLIRT hatte Kinderkrankheiten und niemand würde deshalb fordern, dass man keine FLIRTs mehr beschaffen soll. Und genau so verhält es sich mit dem Berner Erdgas-/Biogasbus!

    2 Mal editiert, zuletzt von kurduvadi (21. Februar 2007 um 08:09)

  • @Gummikueh 476
    Eben das meinte ich mit meinem Posting. Wenn wirklich keine handfesten Argumente gegen den Bio-/Erdgasbus mehr vorhanden sind, müssen die Kinderkrankheiten dran glauben. Es zeigt sich somit, dass die Pro-Trolleybus-Initianten bereits jetzt grosse Mühe haben, stichhaltige Argumente gegen den Bio-/Erdgasbus zu finden. Und der Abstimmungskampf hat noch nicht einmal begonnen!

  • Obwohl hier nicht der Ort ist, für oder gegen Trolleybusse zu diskutieren, so frage ich mich nach dem letzten Posting von Stephan Gassmann, ob Luftverpestung und Lärmbelästigung keine stichhaltigen Argumente mehr sein sollen. Es wäre schön, wenn an dieser Stelle sachlich argumentiert würde und nicht polemisiert.

  • @Stephan Gassmann
    Ich habe nicht in Abrede gestellt, dass auch bei Trolleybussen Kinderkrankheiten auftreten können. Ich habe nur die (zugegebenermassen rhetorische) Frage aufgeworfen, ob es nicht bei Autobussen auch Kinderkrankheiten gäbe. Ob Neufahrzeuge an vielen Kinderkrankheiten leiden oder nicht, hängt vor allem von der Verarbeitungsqualität ab. Diese ist bei schweizer Produkten immer noch massiv höher als bei ausländischen. Nun gibt es aber in der Schweiz bekanntlich nur noch Trolleybusbau und praktisch keinen Autobusbau mehr. Deshalb auch der Verweis auf die Swisstrolleys...

    Kinderkrankheiten können allenfalls ein Argument gegen eine Vereinheitlichung des Systems sein. Pro Trolleybus will ja nicht nur den Trolleybus, auch wenn das die Gegner immer behaupten. Mehrere Systeme sind eine Absicherung, dass man beim Auftreten von Kinderkrankheiten nicht mit "abgesägten Hosen dasteht". Hat ein System Probleme, gibt es immernoch das andere.

    Womit wir bei den Argumenten wären. Vielleicht sind Kinderkrankheiten keine guten Argumente, aber auch Herr Grossrat Gassmann verwendet sie, wirft mir aber danach vor, ich würde - stellvertretend für alle Trolleybusbefürworter - mit leeren, bezw. gar keinen Argumenten kämpfen. Und gerade die Tatsache, dass die Trolleybusgegner oft mit zweifelhaften und weithergeholten Argumenten kämpfen und sich Argumenten der Anti-Tram-Propaganda der 50er-Jahre bedienen, zeigt, dass sie keine stichhaltigen Argumente für ihr Vorhaben haben.

    Einmal editiert, zuletzt von Gummikueh 476 (21. Februar 2007 um 18:04)

  • Zitat

    Original von Gummikueh 476
    Pro Trolleybus will ja nicht nur den Trolleybus, auch wenn das die Gegner immer behaupten.

    Lesen Sie bitte den Initiativtext, besonders die 2. Forderung "Bei der Beschaffung von Fahrzeugen als Ergänzung zum Tram ist der Steigerung der Lebens- und Wohnqualität (weniger Lärm, keine Abgase) besonderes Gewicht beizumessen" Das heisst nicht anderes, als dass nur noch Trolleybusse angeschafft werden können!

  • Toll, Sie geben wenigstens zu, dass der Trolleybus zur Wohnqualität Basels beiträgt und der Gasbus ihr abträglich ist. Wieso sind Sie dann so erbittert gegen den Trolleybus? Oder sind Sie etwa nicht für eine Stadt mit möglichst viel Wohnqualität?

    Nein, wirklich, das ist starker Tubak. Es ist wohl jedem hier und im Komitee ProTrolleybus klar, dass nicht jede Buslinie mit Trolleybussen betrieben werden kann.

    2 Mal editiert, zuletzt von Gummikueh 476 (21. Februar 2007 um 19:17)

  • Zitat

    Original von Stephan Gassmann
    Lesen Sie bitte den Initiativtext, besonders die 2. Forderung "Bei der Beschaffung von Fahrzeugen als Ergänzung zum Tram ist der Steigerung der Lebens- und Wohnqualität (weniger Lärm, keine Abgase) besonderes Gewicht beizumessen" Das heisst nicht anderes, als dass nur noch Trolleybusse angeschafft werden können!

    Ich habe dir schon vor drei Tagen per E-Mail geantwortet, die Initiative lasse sich "schon rein vom Wortlaut, geschweige denn vom dahinter stehenden Willen, nicht so einengend wie du es siehst interpretieren. 'Besonderes' Gewicht heisst ja gerade nicht 'ausschliesslich' Gewicht beimessen."

    Daraus ergebe sich auch für uns Initianten (der Gränzdrämmler alias Beat Leuthardt ist auch Mitinitiant, wie auf der Initiative nachzulesen ist): "Hauptlinien langfristig elektrisch (Tram oder Trolleybus), Nebenlinien vorerst nicht elektrisch." Und für den bei der Abstimmung massgeblichen Zeitraum heisse dies einzig: "die Linie 30 restelektrifizieren".

    Wenn du bei deiner These vom "ausschliesslich Trolleybus" bleiben möchtest - wäre es dann nicht nett gewesen, auf deine Anfrage ans ProTro-Komitee hinzuweisen und ebenso auf unsere anders lautende Antwort?

  • Zitat von Grenzdrämmler:
    ........wie auf der Initiative nachzulesen ist: "Hauptlinien langfristig elektrisch (Tram oder Trolleybus), Nebenlinien vorerst nicht elektrisch."

    Nach meinem Verständnis der deutschen Sprache bestätigt Grenzdrämmler die Aussage von Stephan Gassmann: Sollte die TB-Initiative von den Stimmberechtigten gutgeheissen werden, käme von den Initianten schon bald die Forderung auf den Kanton zu, auch die Nebenlinien elektrisch zu betreiben (gemäss Mitinitiant Grenzdrämmler heisst es ja "vorerst nicht elektrisch").

    Als Steuerzahler muss ich da schon sagen: Wehret den Anfängen! Als öV-Benutzer muss ich das gleiche sagen, denn wenn langfristig nur noch Trolleybusse in Basel verkehren, wird im Busbereich jede sinnvolle Netzplanung mit unserem Nachbarkanton unmöglich sein.

    Martin Häfliger, in meiner Eigenschaft als regelmässiger öV-Nutzer und Einwohner des Kt. BS (und Mitglied beim TCB seit 1973).

    5 Mal editiert, zuletzt von kurduvadi (22. Februar 2007 um 14:32)

  • Zu "vorerst nicht elektrisch" fällt mir einfach ein, in Zehn bis zwanzig Jahren wird fossile Energie so teuer sein, dass wir um jeden Meter ÖV den wir elektrisch fahren können froh sein werden. Also sollten wir so bald wie möglich mit dem Ausbau elektrisch betriebener Buslinien beginnen.

  • [!!!OFF TOPIC!!!]

    Zitat

    Original von kurduvadi
    ........
    Nach meinem Verständnis der deutschen Sprache ........

    ........ Als öV-Bentutz muss ich das gleiche sagen, denn wenn langfristig nur noch Trolleybusse in Basel verkehren, wird im Busbereich jede sinnvolle Netzplanung mit unserem Nachbarkanton unmöglich sein........

    Hoffe, dass das Sachverständnis, grösser ist als das Verständnis der deutschen Sprache. :D
    (vielleicht solltest Du Deinen Beitrag ein fünftes mal editieren.)

    Sorry, aber das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen. Habe es echt versucht!

    [/OFF TOPIC]

  • Lieber Limbo

    Denken Sie wirklich, dass der elektrische Strom so günstig wie heute bleibt, wenn alle anderen Energieträger teurer werden? Im weiteren ist schon heute im Bereich der Stromversorgung eine Versorgungslücke absehbar, und zwar allerspätestens dann, wenn das erste AKW aus Altersgründen abgeschaltet werden muss.

    Dann werden wir froh sein, wenn wir die Busse mit erneuerbarem, in der Region hergestelltem Biogas betreiben können. Biogas wird aus kompostierbaren Abfällen erzeugt und ist deshalb klimaneutral (was nicht immer auf den elektrischen Strom zutrifft).

  • Also ist es sinnvoll, das tolle Bio?-Gas (aus GVO-Getreide produziert ex Joggeli) zu einem grossen Teil zum heizen der Umgebung zu nutzen und zu einem kleinen Teil zum fahren (soviel zum Nutzungsgrad des Verbrennungsmotor). Nebenbei kann man ja (Bio?)Gas auch in der WKW-KW (Wärme-Kraft-Kopplungs Kraftwerk) zu nutzen um Wärme UND Strom zu erzeugen. Die Nutzung von erneuerbaren Energien steckt in der Schweiz leider immer noch in den Kinderschuhen. NB. Laut 10vor10 Beitrag könnte durch konsequente Nutzung von Enegiesparleuchten in der Schweiz Strom eines ganzens AKW eingespart werden. Aber wie du sagst, Energie ist immer noch zu billig, als das echte Sparanreize bestehen würden, siehe Diskussion um die Spritsaufenden, vielfach so nicht nötigen Offroad-Autos.

  • kurduvadi

    Ich sage gerne nochmals, dass es sich lediglich um einen 50%igen Zusatz von Biogas handelt. Also wenn unser Freund Vladimir in Moskau wiedermal den Rappel hat und dem ganzen Westen den Gashan zudreht, fahren auch unsere Busse nicht mehr. Und ich wiederhohle auch gerne nochmals, dass der Gasbus etwa einen Drittel mehr Energie braucht als der Dieselbus und zig mal mehr als der Trolleybus. Und wenn unsere Nachfolgegenerationen noch eine lebenswerte Welt haben wollen, müssen wir Engergie sparen und nicht nochmehr Energie vergeuden!!! Der Trolleybus wäre ein sehr guter Beitrag dazu.

    A propos langfristig usw.: Man kann auch Wortklauberei betreiben. Es ist nicht ernsthaft die Rede davon, alle Linien auf Trolleybus umzustellen. Natürlich wäre dies nicht intelligent.

    Die Trolleybusbefürworter sind nicht weltentrückte Trottel, sie sind lediglich gegen die offizielle Meinung der Regierung.

  • Zitat

    Original von kurduvadi
    Lieber Limbo

    Denken Sie wirklich, dass der elektrische Strom so günstig wie heute bleibt, wenn alle anderen Energieträger teurer werden? Im weiteren ist schon heute im Bereich der Stromversorgung eine Versorgungslücke absehbar, und zwar allerspätestens dann, wenn das erste AKW aus Altersgründen abgeschaltet werden muss.

    In Zeiten knapper werdender Energie werden alle Energiarten teurer. Das ist unumstritten. Die Frage ist wie viel teurer und wie schnell. Auch wenn einige oder sogar alle AKWs abgeschaltet werden wird Strom immer noch aus einer Mischung verschiedener Quellen erzeugt. Diese gesunde Mischung garantiert relative Preisstabilität.

    Zitat

    Original von kurduvadi
    Dann werden wir froh sein, wenn wir die Busse mit erneuerbarem, in der Region hergestelltem Biogas betreiben können. Biogas wird aus kompostierbaren Abfällen erzeugt und ist deshalb klimaneutral (was nicht immer auf den elektrischen Strom zutrifft).

    Die Menge an Biogas die man erzeugen kann ist begrenzt, und es gibt viele sinnvollere Nützungen dafür (z.B. Krafft-Wärme Kopplungen zur Stromerzwugung mit gleichzeitige Einspeispung in Fernwärmenetzte, was eine wesentlich höhere Ausnützung der gespeicherten Energie zulässt als der Verbrennungsmotor auf dem Bus selber - vor allem wenn der Bus keine Rekuperationsbremse hat). Auch Biogas wird kaum umsonst zu haben sein, und wenn mann weniger Gas braucht für gleich viele Busse ist das sicherlich ein Vorteil.