Konzentration der Kräfte auf das Tram

  • Zitat

    Die Finanzierung durch den Kanton Basel-Landschaft ist allerdings unwahrscheinlich, da
    klare Signale gegen Trolleybus vorliegen.

    Gemäss Auskunft des Amtes für Raumplanung des Kantons Basel-Landschaft, Abteilung Öffentlicher Verkehr, hat BL kein
    Interesse an der Einführung von Trolleybus-Linien und auch kein Interesse, sich an grenzüberschreitenden Linien zu
    beteiligen (Auskunft vom 7.2.2006).

    (aus dem Schlussbericht 'DIESEL-, GAS- ODER TROLLEYBUS?' - WSD-BS)

    Die Visionen für die BLT werden auch sonst kaum in Erfüllung gehen, da BL und alle Gemeinden auf Steuersenkung aus sind und die notwendigen Mittel für den ÖV-Ausbau nicht mehr vorhanden sein werden.

    Komisch find ich auch dass die Buslinie 34 sich mit Tramlinien konkurrenzieren soll, während bei der Tramlinie 2 ein Geschrei los geht, wenn sie nur noch bis Bad. Bahnhof statt bis Eglisee fährt. Der 2er entlastet natürlich den 6er während der 34er Gäste wegnimmt. Wäre der 34er ein Tram oder ein Trolleybus wäre wohl alles bestens.

  • @flyingman

    Das Argument des WSD ist papierdünn, um nicht zu sagen allzu durchsichtig: Die Trolleybusinitiative verlangt nicht die Ausdehnung des Trolleybusnetzes in den Kanton Baselland. Die Argumentation des WSD, nämlich zwei Dinge miteinander zu verknüpfen, die nichts miteinander zu tun haben, wird gerne benutzt, wenn man keine sachlichen Argumnete mehr hat.

    Dass die Konkurrenzierung des Trams durch den Bus Tatsache ist, kannst Du ganz leicht aus den Geschäftsberichten der BVB entnehmen. Unter dem Strich ergibt sich eine Verteuerung der Betriebskosten und für die gleiche Leistung eine stärkere Belastung der Umwelt.

    Haarscharf daneben argumentieren tust auch Du, wenn Du die Verlängerung der Linie 2 nach Riehen ins Spiel bringst: Der 34iger bringt die Leute nicht zum Bahnhof, sondern in die abgelegenen Quartiere von Riehen, was auch richtig ist. Mit Konkurrenzieren ist Parallelverkehr gemeint, und nicht eine sinnvolle Entlastung. Ersterer ist und bleibt ein Unsinn. Eine Verzettelung, und nicht eine Konzentration der Kräfte.

  • Beim ersten Teil ging es um die BLT-Visionen.

    Bus 34 sehe ich als Ergänzung und Entlastung der Tramlinien.

    Bei der Linie 2 habe ich von der normalen Strecke bis Eglisee gesprochen und nicht von der Verlängerung nach Riehen.

  • @flyingman

    Es stimmt, Du hast die Verkürzung des 2ers tagsüber erwähnt, und nicht das Einstellen der Verlängerung nach Riehen. Die Sache mit der Konkurrenzierung betrifft ja auch eher den Westast des 6ers, also den Teil nach Allschwil.
    Ich möchte auch klarstellen (das geht nicht speziell an Deine Adresse), dass ich keineswegs gegen berechtigte Angebotsanpassungen oder sinnvolle Rationalisierungsmassnahmen bin. Mich stört vorallem die Argumentation der offiziellen Stellen: Auf der einen Seite muss gespart werden, auf der anderen Seite wird fleissig der unwirtschaftliche Parallelverkehr gefördert. Konzentration der Kräfte auf das Tram ist das nicht.

  • Hm, das müssten dann die Buslinien 38 und 33 sein, richtig? Und die konkurrenzieren den 6er? Auf welchem Abschnitt denn?

  • Achso alle Fahrgäste steigen in Allschwil ein und an der Schifflände aus. Nein, dann macht es wirklich keinen Sinn.

  • Meine alte Idee: Verlängerung der Linie 30 vom Bahnhof zum Schützenhaus und weiter auf der bisherigen Linie 33 nach Allschwil. Die restliche Linie 33 zur Schifflände könnte dann vollständig gekippt werden.

    Allschwil und Schönenbuch hätten dann einen Direktanschluss zum Bahnhof.

  • Stefan Gassmann

    Das fände sogar ich keine gute Idee. Der Trolleybus gehört auf stark befahrene Strecken, die Verbindung nach Schönenbuch generiert nie genügend Verkehr. Die Kandidaten für die Umstellung auf Trolleybus sind bekannt: Linie 30, gegebenfalls die Linie 34 (soll ja bis Zoo Dorenbach verkürzt werden). in beiden Fällen wärte ein grösserer Teil der Leitungen schon vorhanden. Die Strecke über den Heuwaageviadukt ist übrigens schon vorbereitet.

    @flyingman
    Du musst nur einen Blick auf die Statistik werfen, dann siehst gut, dass der Busbetrieb zu Lasten des Trams ausgebaut wird. Sinnvoll wäre, der Bus bringt die Fahrgäste zur nächsten Tramlinie. Es gab eine Zeit, in der solche intelligente Grundsätze befolgt wurden, in jener Zeit lieferte die BVB dem Staat eine Reingewinn ab.

  • Das ist wohl die dümmste Idee, den 34er am Zoo Dorenbach zu verkürzen, die ich je gehört habe. Der Bus ist immer zum Bersten voll. Durchmesserlinien sind doch die einzigen Linien, die wirklich rentieren und geschickt angelegt sind.

    Trolley hin oder her, Endstationen an wichtigen Punkten wie Linien 16, 33 und 38 an der Schifflände oder Linien 1 und 30 am Bahnhof SBB gehören abgeschafft. Linie 16 mit 15 als Ringlinie verbinden, Linie 33 wie oben mit Linie 30 beschrieben, verknüpfen.

  • Und genau deshalb macht es keinen Sinn den Trolleybus in Basel zu erhalten!

    Mit dem Trolleybus müsste man nämlich immer an der Kantonsgrenze wenden, oder hat schon jemand davon gehört, dass der Kanton Basel-Landschaft, die Stadt Weil am Rhein, die Gemeinde Grenzach-Wyhlen oder die Stadt Saint-Louis Interesse daran haben, über ihren Strassen Trolleybusfahrleitungen aufzuspannen?

    Deshalb möchte ich dafür plädieren, die knappen Investitionsmittel konzentriert für den Ausbau und die Aufwertung des Tramnetzes zu verwenden.... und zwar in Absprache und Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn, die ebenfalls auf S-Bahn, Tram und zubringende Verbrennungsbuslinien setzen.

    3 Mal editiert, zuletzt von kurduvadi (1. Februar 2007 um 20:51)

  • Zitat

    Original von Pascal Morat
    ...Linie 16 mit 15 als Ringlinie verbinden...

    Ganz gute Idee...

    Die L16 als Gegenstück zur 15er Schlaufe weiter führen von Heuwaage - Barfüsserplatz - Schifflände - Claraplatz - Messeplatz - Wettsteinplatz - Bankverein - Heuwaage.

    Fände ich nicht schlecht...

    oder hast Du das anders gemeint?

  • Zitat

    Original von kurduvadi
    Und genau deshalb macht es keinen Sinn den Trolleybus in Basel zu erhalten!
    ... oder hat schon jemand davon gehört, dass der Kanton Basel-Landschaft, die Stadt Weil am Rhein, die Gemeinde Grenzach-Wyhlen oder die Stadt Saint-Louis Interesse daran haben, über ihren Strassen Trolleybusfahrleitungen aufzuspannen?...

    Aha Trolleyleitungen wollen Sie nicht aber Fahrleitungen mit Schienen wollen Sie... sehr logisch....

    Abgesehen ist das Problem, das die deutschen und französischen Nachbarn sowieso kein Geld für irgendwas haben. die können sich kaum ihr äusserst rudimentäres Verbrennungsbus-Netz leisten...

  • Zitat

    Original von Dome
    Die L16 als Gegenstück zur 15er Schlaufe weiter führen von Heuwaage - Barfüsserplatz - Schifflände - Claraplatz - Messeplatz - Wettsteinplatz - Bankverein - Heuwaage.

    Oder noch besser ... - Claraplatz - Claragraben - Wettsteinplatz - ...
    Obwohl man, angesichts der erneuerten Schienen am Wettsteinplatz über diese Variante erst in etwa 20 Jahren reden kann... leider

  • Und wie ist es mit der Paradelinie 36? Die würde alle anderen Buslinien irgendwo verbinden und fährt keinen Meter aus dem Kanton heraus und wäre gross genug um mit den Linien 30, 31 und 33 und mit den Reiehener Linien ein vernünftiges Trolleybusnetz zu bilden. Die kantonsüberschreitenden Linien können (bis man jenseits vernünftiger wird) durchaus mit Verbrennungsmotoren fahren. Ein paar Stinkbusse werden so oder so noch gebraucht, wenn einmal irgendwo das Tramnetz unterbrochen ist.
    Stichworte "Bahnersatz" und "Tramersatz".

  • Pascal Morat

    Ich bin mit Dir einig, dass die Verkürzung der Linie 34 keine gute Idee ist; Die Idee stammt von unseren lieben Nachbarn, die gerne den 37iger ausbauen und in der Stadt Geld verdienen möchten.

    Dieselbus-Durchmesserlinien durch die Innenstadt finde ich aber auch keine gute Idee: Starker Verkehr gehört aufs Tram, mittelstarker auf den Trolley.

    In Zeiten knapper Gelder kann es doch nicht die vordringliche Aufgabe von BS sein, Grenzach oder Wyhlen eine direkt Busverbindung durch die Innenstadt zu bieten, währenddem die eigene Bevölkerung immer mehr Einschränkungen des Angebots hinnehmen muss. Bevor nicht die Bagger auffahren glaube ich an kein einziges Tram-Projekt. Unsere Regierung leistet sich doch recht viel Widersprüche ("Ökostadt" und Abbau des elektrischen Betriebs; "Verbesserung" des Angebots und Linienverkürzungen; "rationelle Betriebsführung" und Zunahme des Verwaltungspersonals...)

    Stefan

    Der 16 kann in der Stosszeit nach Bahnhof St. Johann verlängert werden, der 15 könnte auf einer Neubaustrecke ab Muba an die Erlenmatt, sinnvollerweise bevor das letzte Haus gebaut ist. Es ist allerdings zu befürchten, das das Geld anderweit benötigt wird, weil die Benzin- und Dieselpreise steigen...

  • Die Linie 36 als Trolley wäre anonfürsich schon gut, vorallem durch das Gundeli, etc, wo eh schon sehr viel Verkehr für schlechte Luft sorgt.

    Aber ich glaube diese Linie ist zu lange um nachträglich und in der heutigen Zeit elektrifiziert zu werden.

    Sonst fände ich dies die sinnvollste Variante. Da der 36er zeitweise sehr überfüllt ist, könnte man dann auch die Variante Doppelgelenktrolleybus in Betracht ziehen.

    Für kantonsüberschreitende Linien gäbe es immer noch Duobusse... aber über das will man ja strikte nicht diskutieren.

  • Duobusse sind nun etwa das ökolgisch und ökonomisch Ineffizienteste was man sich vorstellen kann, denn man schleppt immer das Gewicht von zwei Antriebssytemen mit, obwohl man zu jedem Zeitpunkt nur eines davon braucht. Das ist teuer und frisst erst noch Energie.

    Übrigens: Die Stadt Esslingen hat ihre Duobusse vor kurzem ausgemustert und durch Verbrennungsbusse ersetzt.

    Einmal editiert, zuletzt von kurduvadi (1. Februar 2007 um 20:47)