Zug verpasst Halt in Liestal

  • Basel. SDA/baz. Einige Reisende, die am Dienstag um 16.27 Uhr mit dem Schnellzug von Basel nach Liestal wollten, hatten einen längeren Heimweg: Der Lokführer des EC Basel-Mailand verpasste den Halt.

    Die Betroffenen hätten zwei Stationen weiter in Sissach einen andern Schnellzug zurück nach Liestal nehmen können, sagte SBB- Sprecher Roland Binz auf Anfrage. Die Verspätung habe so eine halbe Stunde ausgemacht: Statt um 16.35 Uhr waren die Reisenden um 17.05 Uhr in Liestal.

    Auf dem SBB-Netz verkehrten täglich rund 6500 Züge, und es gebe jeden Tag etwa 100 000 Halte, sagte Binz. Dass ein Lokführer einen Halt verpasst, wenn das Signal auf Grün steht, komme dabei «ab und zu vor». Ein Sicherheitsproblem bestehe dadurch aber nicht.

    Im Februar hatte der Lokführer eines Zuges Zürich-Bern den fahrplanmässigen Halt in Olten vergessen. Ein Teil der Reisenden nach Olten musste daher einen Umweg via Bern in Kauf nehmen.
    (Quelle BaZ)

  • Das war aber nicht das erste Mal... Ich war auch schon in einem xx:27 ab Basel, der nicht in Liestal hielt. Die Reisenden mussten dann in Tecknau aussteigen, wo soviel ich weiss, auch wieder ein Zug angehalten wurde. Eigentlich unlogisch, da man in Sissach gerade wieder ein Zug gehabt haette...

  • Nur so nebenbei: der Zug hat sogar einen Moment lang in Sissach gehalten... Zum Umsteigen hat aber niemand aufgefordert. Auf dem gegenueberliegenden Gleis konnte man schoen sehen, dass der Zug nach Liestal in Baelde kommen wird...

  • Zitat

    Original von luesker

    Ja klar. Hat wohl eher damit zu tun, dass er dort besser ausweichen kann.

    Ausweichen auf einer zweigleisigen Strecke: wem denn?

  • Mich würde bei dieser Sache interessieren, wie die Signalstellung war. Muss der Zug fahrplanmässig halten, dann müsste das Vorsignal auf den Halt hinweisen und das Ausfahrsignal auf Rot stehen. Es ist nicht anzunehmen, dass der Lokführer beide Signale ignoriert hat und durchgefahren ist, das hätte eine Zwangsbremsung auslösen müssen. Da ist seitens des Fahrdienstleiters etwas nicht so gelaufen, wie es sollte.

  • Seit einigen Jahren gilt die Vorschrift, dass auch bei einem fahrplanmässigen Halt das Ausfahrsignal freie Fahrt zeigt. Somit hat auch das Ausfahrvorsignal freie Fahrt gezeigt.

    Einmal editiert, zuletzt von Stephan Gassmann (12. August 2006 um 23:11)

  • Herr Gassmann hat recht! In der Tat können auch bei einem planmässigen Halt, die Signale alle auf Fahrt stehen. Fährt ein Zug trozdem durch, hat einzig und alleine der Lokführer den Halt "vergessen".
    Eine Zwangsbremsung gibt es erst, wenn ein Haltsignal missachtet wird oder das ZUB eingreift. Der Fahrdienstleiter hat darauf keinen Einfluss!

  • Ich sehe es nicht als zu viel verlangt an, dass ein Lokführer wissen muss, wo er anhalten muss. In seinen Arbeitsunterlagen ist alles dokumentiert wann er wo anhalten muss. Ausserdem gibt dies sicherlich auch Fahrzeiteinsparungen, da er den Zug nicht dem ZUB genehm vor das Signal und dem richtigen Halteort zirkeln muss.

  • Gränzdrämmler
    Irgendwie ist Ihre Sparmanie ist schon beängstigend. Die damalige Massnahme hatte nun wirklich rein gar nichts mit Sparmassnahmen zu tun. Sondern es ging es um eine Änderung des damaligen Fahrdienstreglementes (FDR). Die Folge der neuen Regelung war, dass die Züge mit normaler Geschwindigkeit in die Station einfahren konnten.

  • also ich bin auch der Meinung, dass ein Lokführer die Haltestellen seiner Fahrt kennen müsste.

  • Ausnahmsweise bin ich mal der Meinung von Herrn Gassmann:
    Einerseits ist der Halt eines Zuges in der Fahrordnung aufgeführt, die jeder Lf in Form des LEA mit sich führt.
    Zweitens dienst ein offenes Ausfahrsignal, speziell dann wenn es sehr nah am Halteort des Zuges liegt, der Beschleunigung des Betriebsablaufes. Jeder Lokführer ärgert sich wenn aus welchen Gründen auch immer das vor ihm liegende Hauptsignal erst nach Vorbeifahrt am Vorsignal gestellt wird, da er erstens heutzutage angewiesen ist bei Warnung baldmöglichst auf 40 km/h zu verzögern und er zwietens an ein offenes Hauptsignal viel zügiger heranfahren kann.
    Von Sparmassnahmen, Fehlern des Fahrdiensleiters kann also überhaupt nicht die Rede sein. Dass der Lf den Fehler gemacht hat ist wahrscheinlich, die Auswirkungen sind daher rein kundendienstlicher Natur.
    Die Frage ist nur, warum wir hier desahlb so ein Gedöns machen?!

  • Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler,
    wüsste nicht warum dieses Sprichwort vor den SBB halt machen sollte.

    das sowas einmal passiert ist meiner Meinung nach legitim.

  • @Renntrabi
    Vielleicht ergeben sich ja zukünftig noch mehr Ausnahmen... und Gottseidank gibt es in dieses Forum untersschiedliche Meinungen, sonst wäre es ja langweilig, oder nicht?

  • Statt einem Mehr an Ausnahmen wäre es mir lieber, wenn bei kritischen Fragen die konkret zu irgendwelchen Äusserungen ihrerseits gestellt wurde, von Ihnen nicht nur Schweigen im Wald sondern auch mal eine Antwort käme. Sonst könnte man auf die Idee kommen, Ir Schweigen darauf bedeutet Zustimmung!

  • Signale bei der Eisenbahn dienen in erster Linie dazu, die Fahrt in den nächsten Abschnitt zuzulassen (wenn dieser frei ist) oder zu verhindern (falls dieser nicht frei ist). Ob in einem Bahnhof angehalten werden muss oder nicht wird dem Lokführer im Fahrplan vorgeschrieben. Nur in Ausnahmefällen wird ein Signal auf Halt gestellt, um einen Zug aufgrund eines kundendienstlichen Bedürfnisses zum Anhalten zu zwingen.

    Hier besteht ein landläufiger Irrtum. Oftmals sehen es Fahrgäste als ein Sicherheitsproblem an, wenn ein Zug an einer Station nicht hält. Dem ist nicht so, denn - wenn nicht an Halt zeigenden Signalen vorbeigefahren wurde - ist die Sicherheit in keinster Weise gefährdet.

    Apropos: Wenn ich mit dem Auto von zu Hause in die IKEA fahre steht beim Parkfeld im IKEA-Parkhaus ja auch keine rote Ampel welche mir mitteilt, dass ich nun anhalten und mein Billy-Regal einladen soll...


    @Renntrabi

    Glaubst Du an Wunder?