Wiesentalbahn / Gartenbahn

  • Eine Frage

    Mit was hängt das eigentlich zusammen, dass die Schranken nach den Bahnhöfen Riehen und Lörrach-Stetten immer schon runtergehen, bevor der Zug überhaupt im Bahnhof angekommen ist?

    Ist das rein ein technisches Problem (z. b. dass alle Schranken eines Streckenabschnittes gleichzeitig geschlossen werden müssen) oder gibt es (trotz der Haltestellen) eine Vorschrift, dass eine gewisse Mindestdistanz zwischen einem Zug und einer offenen Schranke nicht unterschritten werden darf?

  • Hallo Hüslimatt

    es gibt bei der DB Stellen, wo hinter einem haltzeigenden Hauptsignal eine wesentlich kleinere Distanz zum offenen Bahnübergang vorhanden ist als der Durchrutschweg für die entprechende Fahrstrasse. Beispielsweise stand in Steinen vor dem Umbau das Ausfahrsignal direkt vor dem geöffneten BÜ, auf das ein einfahrender Zug von Haagen er mit Höchstgeschwindigkeit eingelassen wurde. (Andere Züge (in Fahrstrassen wo eine Flankenfahrt möglich wäre) werden als wesentlich grössere Gefahr eingestuft als wenn der Zug in einen offenen BÜ hineinrutschen könnte)
    Der BÜ II in Stetten muss bei Zulassung der Einfahrt von Riehen oder Weil geschlossen und frei sein, da er VOR dem Zwischensignal Richtung Lörrach steht. Damit der Zug beim Vorbeifahren am Einfahrsignal von Riehen oder Weil keine bremsende Zugbeeinflussung erhält, sollte das Abschnittssignal nach dem Bahnsteig bereits einen Fahrtbegriff (Ks 1 Fahrt oder Ks 2 Halt erwarten) zeigen (damit zeigt das Esig Ks 1). Das bedingt, dass der BÜ III (Schillerstrasse, vor dem Bahnsteig) geschlossen sein muss, bevor der Zug in Stetten einfährt. In dem Moment wo er in Stetten losfährt, sollte das Abschnittssignal in Stetten bereits Ks 1 zeigen, damit wiederum keine störende Beeinflussung entsteht. Das bedingt jedoch, das der BÜ IV (Baumgartnerstrasse, nach dem Bahnsteig Schillerstrasse) bereits geschlossen ist. Er hat eine Schliesszeit von über 90 Sekunden (!), deshalb beginnt er fast gleichzeitig mit dem Schliessen wie BÜ III. Früher brachte man ihn übrigens in weniger als 30 Sekunden zu, allerdings bediente der Wärter im Stellwerk I die Schranken und Strassensignale auf Knopfdruck und konnte die Schranken beim Absenken anhalten, falls sich etwas darunter befand. Dafür war der Gefahrenraum Kameraüberwacht, während heute eine Halbschranke dafür sorgt, dass keiner eingeschlossen werden kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Renntrabi (9. Dezember 2005 um 17:16)

  • Heute früh waren sogar zwei Solo-Flirts auf der S6 im Einsatz. Einer ist Heute aber wegen einer Störung an PZB oder Sifa (eins von beiden) ausgefallen und wird nun von einem NPZ ersetzt.
    Nun sollen vorläufig jeden Sonntag die Solo-Flirts die NPZ auf der S6 verdrängen.

  • Nichts mehr ging gestern (Montag) zwischen 11 und 12.30 Uhr auf der S 6 zwischen Lörrach und Basel. Die S-Bahn, die fahrplanmäßig um 10.49 Uhr im Badischen Bahnhof startet, blieb zwischen Riehen und Lörrach-Stetten wegen eines technischen Defekts am Triebwagen liegen. Da der Abschnitt einspurig ist, blockierte der Havarist die gesamte Strecke. Die SBB richtete während der Blockade einen Buspendeldienst zwischen Badischem Bahnhof und Lörrach ein und verwies Fahrgäste auf die Gartenbahn via Weil am Rhein. Die defekte Bahn wurde ins Unterhaltungswerk Basel geschleppt. Die Ursache für den Schaden an dem neuen “Flirt” war gestern noch unbekannt.

    Bericht aus der Badischen Zeitung vom Dienstag den, 12. April 2006

  • [quote]Original von FLIRT-Fahrer
    Die defekte Bahn wurde ins Unterhaltungs werk Basel geschleppt.

    Aha, jetzt dämmert mir, weshalb die SBB in Deutschland nicht vom Fleck kommt: sie betreibt einen Unterhaltungsdienst für liegengebleibene Fahrzeuge.
    Ich hoffe für die betroffenen Wagen, dass sie witzig und mit Niveau unterhalten werden, vielleicht mit Harald Schmidt?!?!

    Einmal editiert, zuletzt von stevecam (12. April 2006 um 15:28)

  • Die ehemalige strategische Bahn, die von St. Ludwig via Hüningen - Weil=Leopolshöhe (heute Weil am Rhein) - Weil (heute Weil Ost) nach Lörrach führt wurde 1937 auf dem Teilabschnitt Hüningen - Weil Rheinhafen stillgelegt. Auf badischer Seite wurde nur noch der Betrieb Weil - Lörrach bedient, der Rest dient auf beiden Seiten noch dem Güterverkehr.
    Mitte der 90er Jahre wurde dann der Tüllinger Tunnel wegen schlechtem Zustand stillgelegt und nur (zum Glück!!!!) dank der Grün 99 saniert und wieder in Betrieb genommen. Die DB Regio bildete aus extra angeworbenen jungen Lokführern damals ein Gruppe von zehn Lokführern, die nur für den Einsatz auf der Grün 99 ausgebildet wurden. In dieser Gruppe bildete sich während dieser Zeit der Begriff "Gartenbahn" in Bezug auf die Grün 99. Selbstverständlich waren sie dann ganz schnell die "Gartenbahner". Der Begriff ist auch auf die SBBler übergesprungen, obwohl die Gartenaustellung seit sieben Jahren vorbei ist. Anfangs kursierten auch noch Begriffe wie Blumenexpress, die aber allesamt in Vergesseheit geraten sind.

  • Am 21. Mai großes Fest :)


    LÖRRACH (alb). Rund 26 Millionen Euro haben das Land, der Kreis und die Kommunen in den vergangenen Jahren in den Ausbau der Regio-S-Bahnen ins Wiesental
    investiert. Von den insgesamt 14 geplanten Um- und Neubaumaßnahmen an Stationen seien bis Ende 2005 elf Stationen nahezu fertig gestellt worden, so Schneider im Pressegespräch im Landratsamt. Auch der Bahnhof Lörrach, als wichtigster und mit 1,5 Millionen Euro “teuerster” Stationsumbau des Projekts Regio-S-Bahn sei im November 2005 abgeschlossen worden. Die Haltestelle Schopfheim befinde sich aktuell im Bau und die zwei letzten Neubaumaßnahmen (Schopfheim-West und Lörrach-Schwarzwaldstraße) schlössen sich im Jahr 2007 an.

    Seit einigen Wochen ist nun auch die neue “Flirt-” Flotte auf der Strecke komplett. Und im Lauf des Jahres wird — gewissermaßen als Schlussstein — zudem die Schieneninfrastruktur im Badischen Bahnhof in Basel für rund 15 Millionen Euro umgebaut. Damit kann dann die S 6 zwischen Zell und dem Bahnhof SBB in Basel pendeln und bindet so das gesamte Wiesental nicht nur ans Basler Zentrum an, sondern auch an das Netz der französischen und das Schweizer Hochgeschwindigkeitszüge.

    Triftige Gründe also für den Zweckverband Regio-S-Bahn Lörrach (ZRL), die Südbaden Bus (SBG) und Landrat Walter Schneider zu feiern. Als Termin steht der 21. Mai fest, als politischer Gast kommt Landesinnenminister Heribert Rech. Die Zentralveranstaltung findet an dem Sonntag am Bahnhof in Lörrach statt; sie nennt sich Bürgerfest und fängt um 12 Uhr an. Die offizielle Eröffnung mit Minister Rech steht dann um 14 Uhr auf dem Programm und um 15 Uhr ist der “offizielle Startschuss” durch die SBB für die neuen Flirt an Gleis 3 im Bahnhof Lörrach vorgesehen. Darüber hinaus gibt´ s ein Unterhaltungsprogramm mit Musik, Bewirtung Torwandschießen und Kinderspielen.

    Da die Regio-S-Bahn keine Lörracher Soloveranstaltung ist, wird auch an anderen Stationen an der Strecke etwas geboten. In Steinen, Maulburg, Hausen im Wiesental und Zell im Wiesental gibt´ s Programm: Steinen und Zell im Wiesental werden um den Bahnhof feiern, in Maulburg wird der DRK-Ortsverein einladen und zwischen Hausen im Wiesental und Zell will die Ringergemeinschaft einen Weltrekord mit einer Ringerbrücke über mehr als drei Kilometer versuchen. Die Veranstalter werden zudem auf der S 5 und S 6 Freifahrten anbieten, so dass zwischen den Veranstaltungsorten schnell und leicht gewechselt werden kann: Ein Tal feiert, könnte das auch heißen.

    Bei aller Feierlaune will Schneider allerdings auch die “Wermutstropfen” nicht vergessen. Ein solcher Tropfen ist die schleppende Auszahlung der Landeszuschüsse; diese machen immerhin 85 Prozent der Gesamtkosten aus, werden aber nur in kleinen Jahresraten von bis zu zwei Millionen Euro bis 2011 ausbezahlt. Das wiederum zwinge den ZRL zu einer teueren Vorfinanzierung, so Schneider. Ein zweiter “Wermutstropfen” seien die langen Schrankenschließzeiten in Lörrach. Hier müsse nachgebessert werden und die Deutsche Bahn als Netzbetreiberin noch “Hausaufgaben” erledigen, fordert Schneider — zumal bei einer Verdichtung des Taktes nach Basel, die durchaus angedacht sei, noch häufigere Schließfrequenzen anstünden.

    Bericht aus der Badischen Zeitung vom 18.4.06

  • Als Beispiel schildere ich eine Fahrt zum Arbeitsplatz nach Laufen (BL) am 13.02.12. Wie üblich begann die Fahrt in Lörrach-Stetten um ca. um 7:09, also 5 Minuten später als im Fahrplan verzeichnet.
    Im Badischen Bahnhof blieb der Zug ungewöhnlich lange stehen. Als ich auf die Uhr sah, war es dann 7:20, da hätten wir doch eigentlich am Bhf SBB eintreffen sollen. Nach zwei Minuten eine Durchsage des Tfz-Führers: Wegen einer Störung fahren wir etwas später ab. Macht ja nichts, zum Umsteigen auf die S3 hat man eh 17 Minuten Zeit. Weitere Minuten später: Wegen eines technischen Defekts an einem Zug im Bahnhof SBB fährt der Zug nicht zum Bhf SBB, sondern zurück nach Zell im Wiesental.

    Also raus aus dem Zug, auf das Tram Nr. 2, welches etwa 7:44 am Bahnhof SBB war. Die S3 nach Delsberg/ Porrentruy, Abfahrt 7:37 war natürlich weg, der ICN ("Welschland-Express" nach Lausanne oder Genf) fährt erst um 8:03 (auch dieser hatte noch dazu Verspätung). Genug Zeit, um am Gleis 2, der Abfahrtsstelle der S6, mal zu kucken, was da nun abgeht.

    Hier stand ein Zug nach "Zell im Wiesental". Auf der Anzeige war zu sehen: Abfahrtszeit 7:35 und darunter "Unbestimmte Zeit verspätet".
    Ca. 7:50 war dieser Zug verschwunden. Jetzt nahm's mich Wunder, ob der Folgekurs meines Zuges, der in Stetten um 7:34 abfährt und den "Zubringer" zum schon erwähnten ICN darstellt, noch rechtzeitig ankommt. Ein paar Minuten nach 8 Uhr war dieser noch nicht da. Ich trollte mich auf Gleis 14, wo der ICN inzwischen abfahrbereit war. Im idyllischen "Stedtli" Laufen angekommen, vergass ich erstmal alles...

    Leider kein Einzelfall...

    Schon allein wegen der langen Fahrzeit zum Bahnhof SBB mit der "Kunstpause" am Badischen Bahnhof und den langen Umsteigezeiten (nach Laufen > 15 MInuten, ins Fricktal 29,75 Minuten) im Bahnhof SBB ist die Regio-S-Bahn nicht attraktiv für Pendler aus dem Wiesental, die weiter als nach Basel rein müssen. Allenfalls als Alternative für Tage mit schlechten Strassenverhältnissen interessant.

  • Im Juni wurde der Streckenabschnitt Basel-Schopfheim der Wiesentalbahn 150 Jahre alt, im September wird dies groß gefeiert - folgend das Festprogramm für Samstag, den 22. September 2012:

    FESTPROGRAMM
    Großer Bahnhof für die Wiesentalbahn

    Der Landkreis Lörrach, der Kanton Basel und die SBB Deutschland feiern den runden Geburtstag der Wiesentalbahn am Samstag, 22. September, mit einem großen Fest mit zahlreichen Aktionen entlang der Strecke. Mittelpunkt ist Lörrach. Vor dem Bahnhof steigt von 10 bis 18 Uhr eine Party. Zum Festakt wird Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann erwartet. Zur Unterhaltung spielt das SBB-Blasorchester. Miniatureisenbahnen für Kinder und Infostände der SBB-Partner gehören zum Programm. Nebenan lädt der Citymarkt zur Zeitreise ins Mittelalter. Auf den Regio-S-Bahn-Linien S 5 und S 6 ist an dem Festtag die Fahrt kostenfrei. Zwischen Weil am Rhein und Steinen verkehrt ein historischer Elektrotriebwagen ET 65 aus dem Jahre 1933. In Riehen können sich Besucher in einem historischen Speisewagen erfrischen. Das Spielzeugmuseum dort zeigt Kabinettstücke zur Eisenbahn im Wiesental. Im Literaturmuseum im Hebelhaus Hausen ist die Sonderschau "Arbeiten zu Hebels Zeiten" zu sehen . In Schopfheim können sich Festgäste vor einer Nachbildung des Bahnhofs um 1900 mit Gepäckstücken, Hüten und Mänteln aus dem Museum stilecht historisch fotografieren lassen. Steinen zeigt im Vogtshaus eine Fotoausstellung zur Geschichte der Wiesentalbahn. Der "Löwen" in Zell serviert ein historisches Bähnlermenü. Und Basel bindet das Jubiläum ein in seine Mobilitätswoche und informiert an Gleis 2 des Bahnhofs SBB über den grenzüberschreitenden Regionalzugverkehr. An jedem beteiligten Ort können Stempel gesammelt werden. Wer am Ende mindestens zwei aus Deutschland und einen aus der Schweiz vorweisen kann, nimmt an einem Gewinnspiel teil.
    Quelle: Badische-Zeitung, 17. Juli 2012

  • Zitat

    Original von 4106
    Quelle: BZ (MZ) vom 17.07.2012


    Wenn S21 fertig ist, hat BaWü vielleicht wieder Geld…

    Dass nur wenige Schweizer die Strecke nutzen, liegt wohl daran, dass U-Abo und GA dort nicht gültig sind. Gäbe es endlich ein triregionales Abo, würden wohl mehr Ausflügler aus Basel (mit dem Zug) in den Schwarzwald fahren, statt in den Jura.

    Eine vermutlich günstigere Überbrückungsmassnahme für die Kapazitätsengpässe zumindest zwischen Lörrach und Basel wäre die Verlängerung der Linie 6. ;)