• Durch den nicht mehr aufzuhaltenden Auszug von Bombardier aus Pratteln könnten die BLT wie auch die BVB von dem grossen Areal profitieren.
    Dort könnte ein gemeinsamer Unterhaltspool für Tramfahrzeuge eingerichtet werden und damit eine Anzahl Arbeitsplätze gesichert bleiben. Die BLT könnten sogar die Remisen Aesch und Rodersdorf räumen und die BVB sich von den engen Platzverhältnissen im Klybeck verabschieden.
    Pratteln wäre auch ein günstiger Standort bei der Evaluation neuer Trams wie z.B. den Cityrunner. Normalspurige Gleisanschlüsse sind ebenfalls zuhauf schon vorhanden.

    Einmal editiert, zuletzt von Dante Schuggi (5. Februar 2005 um 13:35)

  • Da gebe ich Dir völlig Recht, das habe ich in diesem Forum auch schon angeregt. Dies wäre eine einmalige Gelegenheit, die Depots und Werkstätten der BVB und BLT zusammenzulegen und so jährlich Millionen zu sparen!

    Für die BLT ist das Areal jedoch zu weit entfernt von den von ihr betriebenen Linien 10, 11 und 17 (viele Leer-Kilometer). Dieses Argument erscheint noch nachvollziehbar.

    Die BVB ihrerseits wollen auf Biegen und Brechen an ihren alten und nicht wirtschaftlich zu betreibenden Depots festhalten und investieren jährlich horrende Summen in Unterhalt und Anpassungen (zum Glück für die Tramfans, zum Pech für die Steuerzahler). Die Werkstätte Klybeck ist rund 100 Jahre alt und lässt einen wirtschftlichen Unterhalt der immer länger werenden Tramzüge schon längst nicht mehr zu! Es ist mir aber nicht bekannt, dass die BVB am Schindler-Areal Interesse bekundet hätten. Vermutlich liegen auch zu viele Stolpersteine im Weg (das Areal liegt immerhin im Kanton BL!). Bis unterschriftsreife Verträge vorliegen würde es wohl 20 Jahre dauern! Bombardier und der Kanton BL wollen das Areal aber möglichst rasch weiternutzen. So werden wohl Kleingewerbler einziehen, welche die wunderbare Infrastruktur nie werden nutzen können. Schade, Chance vertan!

  • Ich habe eher nur an die Verlegung der Werkstätten und Unterhaltsdienste beider Unternehmen nach Pratteln gedacht, die Depots sollten dort bleiben, wo sie sind (Personal, Dienstantritte, usw.) Damit ergäben sich weniger Leerkilometer als wenn ALLES nach Pratteln ginge.

    Das Argument, dass das Areal im Kanton Baselland liegt, sollte eigentlich nicht ins Gewicht fallen. Trotzdem wäre zu befürchten, dass die Politik auch hier mitmischen wird oder würde.

  • @ Pantograph:

    Der BVB-Direktor hat sich in einem telebasel-Beitrag vehement gegen die Verlegung der Hauptwerkstätte ausgesprochen.

    Das grosse Problem scheint mir, dass nirgendwo der Wille zur Fusion oder Teil-Zusammenlegung da ist. Stattdessen wird ständig voll auf Konkurrenz gemacht. Die neuen Gesetze zielen ebenfalls in Richtung "mehr Konkurrenz" statt in Richtung Zusammenlegung. Die neuen Gesetze sollen aus Sicht der BVB-Direktion zeigen, dass die BVB-Direktion ihren Laden "ebenso gut" oder "besser" betreiben kann als die BLT. Dies wird einem jedenfalls hinter vorgehaltener Hand bedeutet. Das Personal sieht darin nachvollziehbar die Ankündigung der Nivellierung nach unten (inkl. Arbeitsbedingungen) und ist aus solchen Überlegungen ebenfalls gegen eine Zusammenlegung.

    So schliesst sich der Teufelskreis, und vernünftige - Geld sparende - Lösungen fallen ausser Abschied und Traktanden. Ein teurer Unsinn, den wir uns da leisten.

  • Gränzdrämmler

    Ich weiss, dass die BVB von einer Verlegung der HW nichts wissen wollen. Die von Dir angesprochene Konkurrenz statt Zusammenarbeit bringt leider nur Doppelspurigkeiten und höhere Kosten zu Lasten des öV-Angebotes bzw. des Steuerzahlers. Die angepeilte (Teil-)Privatisierung der BVB wird dieses Konkurrenzdenken weiter verstärken. Der öV wird davon kaum profitieren. Daher ist Ende Februar 2x NEIN einzulegen!

    Ausserdem: Wie geht es mit dem Unterhalt des BLT-Rollmaterials weiter, wenn die Verträge mit Bombardier dereinst auslaufen?

  • solange es in der Nordwestecke zwei Kantone BS und BL gibt, wird wohl jeder dieser Kantone seinen eigenen Trambetrieb haben. Im Falle einer Fusion müsste ja je ein Regierungsrat und je ein Tramdirektor Kompetenzen abgeben, und wer gibt schon freiwillig seine Pfründe ab. Auch wenn Pantograph mit seiner Beurteilung des Standorts der HW (alte Infrastruktur, enge Platzverhältnisse, auf teurem Stadtboden) völlig Recht hat: Solange die Politik nur Eigeninteressen vertritt, wird die HW bleiben wo sie ist. Wäre die Konkurrenz tatsächlich derart belebend und anregend und betriebsfördernd, wie manche New-Economy-Promotoren mit ihrer ewigen Gebetsmühle uns weismachen wollen, dann wären die BVB-Trams ja noch sauberer und noch weniger verbeult.

  • Zitat

    Original von Ziegler Heiner
    ...Wäre die Konkurrenz tatsächlich derart belebend und anregend und betriebsfördernd, wie manche New-Economy-Promotoren mit ihrer ewigen Gebetsmühle uns weismachen wollen, dann wären die BVB-Trams ja noch sauberer und noch weniger verbeult.

    Und dann hätten auch die BLT modernere Trams, und Buslinien, die auch am Wochenende und Abends verkehren würden. ;)

  • Zitat

    Original von Kupplungssurfer
    Warum nicht das Depot und die Oberbauwerkstätte vom MParc nach Pratteln verlegen? Dann wäre auch gleich der Weg frei für ein Trammuseum in der alten Remise.


    Schön wärs... aber alle 1er, 2er, 3er, 15/16er jeden Tag über "fremdes" Gleis nach Pratteln fahren lassen ?(

  • In einer Woche wird der Landrat BL über die Erweiterung des Depot Hüslimatt befinden. Diese ist ja an und für sich sowohl wünschenswert wie auch sinnvoll. Doch geht es ja nicht nur um zusätzlichen Platz zur Unterbringung von Tram und Bus, sondern auch um deren Unterhalt und Reparaturen, wenn 2006 Bombardier in Pratteln endgültig das Feld geräumt hat und nicht mehr zur Verfügung steht.

    Wie ich erfahren habe, hat die BLT leider auch kein Interesse am ehemaligen Schindler Areal und hat dies auch politisch durchblicken lassen. Es geht nächste Woche also nur um die Hüslimatterweiterung und eventuell zusätzliches Reserveland für weitere Ausbauten in den Jahren 2014-2016.

  • Eine andere Möglichkeit wäre doch der Ausbau und die Modernisierung der HW Klybeck. Die BLT könnte dann ihre Wagen bei der BVB warten lassen. Die Halle isr zwar momentan noch zu kurz (stand in irgendeinem Beitrag, ich vermute für 43m Tramzüge). Aber PLatz nach vorne wäre ja noch etwas, man köne in diesem Zusammenhang die Weichestrasse umbauen und die Halle bis an die Strasse vorziehen und so ein 43m Gleis schaffen. Die BVB könnte die Bombardier Mirarbeiter, welche im BLT Tramunterhalt tätig sind, übernehmen. Damit bliebe die Erfahrung und das "Wissen wie" mit dem Umgang de 101 bis 115 und 201 bis 266 erhalten. Gleichzeitig hat man sehr effektiv nur noch einen Standort. Hauptrevisionen im klassischen Sinn werden ja an einen Combino, Cityrunner oder ähnlichen Plastiktrams heutzutage sowieso nicht mehr vorgenommen. Daher sollte das Gelände für zukünftige Arbeiten wohl ausreichen.

    Einmal editiert, zuletzt von Renntrabi (19. Februar 2005 um 08:49)

  • Die Möglichkeit, die HW Klybeck zu erweitern, hängt von den bestehenden Baulinien (Abstandsvorschriften) ab. Dann ist es auch eine Kostenfrage für nur etwa 20 Meter verlängern. Auch der Gleisplan müsste zwangsläufig geändert werden. Es wird so oder so ein Platzproblem bleiben.

    Ob die BLT mit einer gemeinsamen Werkstatt mitmachen würden, steht noch einmal auf einer anderen Seite dieses Buches. Auch da bin ich skeptisch.

    Ob das mit dem Rollmaterial vertraute Personal von Bombardier übernommen werden könnte, würde wahrscheinlich am Stellenplan scheitern. Auch in dieser Sache sehe ich nicht ganz deutlich, obwohl es auch mir bewusst ist, dass hier viel Fachwissen steckt, das eigentlich nicht verloren gehen dürfte.

    Letztlich ist es nicht eine berufliche oder technische oder menschliche Angelegenheit, sondern eine politische. Leider.