DB: Bahn will länger auf verspätete Züge warten

  • Mehr als ein Viertel aller Fernzüge sind unpünktlich. Ärgerlich ist das besonders, wenn man dadurch den Anschlusszug verpasst. Die Deutsche Bahn versucht, dies nun häufiger zu vermeiden.

    Fahrgäste der Deutschen Bahn sollen seltener ihren Anschluss verpassen. Im Fernverkehr will das Unternehmen deshalb an Umsteigebahnhöfen länger auf verspätete Züge warten, sofern das nicht wiederum zu größeren Verspätungen bei anderen Verbindungen führt.

    Bis Mitte dieses Jahres soll diese Praxis bei den ersten Anschlüssen eingeführt werden, sagte Bahnverkehrsvorstand Berthold Huber. Wenn ein Anschlusszug länger warte, bis ein verspäteter ICE eintreffe, habe zwar auch dieser eine größere Verspätung – aber die Reisekette bleibe insgesamt geschlossen.

    Um die Verspätungen insgesamt zu verringern, wolle die Bahn zudem ihre Fahrpläne "robuster konstruieren" und zeitliche Puffer effektiver einsetzen, sagte Huber. Schon heute baue man in jeden Abschnitt solche Zeitreserven ein, um bei kleineren Störungen Verspätungen zu vermeiden.

    "Die Puffer sind aber derzeit nicht ideal verteilt", erklärte der Bahnmanager. So könnten etwa weniger Reserveminuten auf der Strecke, dafür aber ein größerer Zeitpuffer für die Ein- und Ausfahrt in einen Bahnhof bewirken, dass unterm Strich mehr Züge pünktlich seien.

    25,6 Prozent aller Fernzüge unpünktlich

    An den zehn wichtigsten Knotenbahnhöfen sollen demnächst Sonderteams aus Betrieb und Netz die pünktliche Abfahrt sicherstellen. Das hatte die Bahn bereits im Dezember angekündigt.

    Eine höhere Pünktlichkeit soll nach Hubers Worten auch durch weniger technische Defekte an Fahrzeugen und bei Anlagen auf der Strecke erreicht werden. So sollen bis zum Jahr 2020 rund 30.000 Weichen Sensoren erhalten, die Störungen anzeigen, bevor die Weiche ausfällt.

    2015 waren 25,6 Prozent aller Fernzüge unpünktlich – sie kamen nach Zählweise der Bahn mindestens sechs Minuten zu spät an den jeweiligen Bahnhöfen an. Diese Quote will das Unternehmen 2016 auf 20 Prozent
    senken. Dann würden nur noch etwa zehn Prozent der Anschlusszüge verpasst, hieß es bei der Bahn.

    Quelle: https://www.tramforum-basel.ch/www.welt.de

    Kommentar: Damit verfolgt die DB die genau entgegensetzte Strategie wie die SBB ... siehe hier! Wer wohl mit seiner Strategie erfolgreicher sein mag? :whistling:

  • Das ist ja endlich mal ein guter Schritt der DB.
    Man darf aber nicht vergessen das die Anschlussregelung früher selbstverständlich war, da konnte man sich darauf verlassen das ein Anschlusszug bei einer Verspätung gewartet hat.
    Jetzt will man uns etwas als Verbesserung verkaufen, was mit der Zeit immer mehr abgebaut wurde.
    Auch gab es früher eher zeitliche Puffer im Fahrplan und die Züge der DB waren bei weitem viel pünktlicher als in der heutigen Ziet. Die geschönten Püntklichkeitsstatistik der DB hat auch dazu beigetragen das keine Anschlüsse abgewartet werden. Dadurch fährt dann der Anschlusszug pünktlich, aber eben ohne Fahrgäste aus dem verspäteten Anschlusszug.
    Der Verlierer ist dann der Kunde, der dann lange Zeit auf den nächsten Zug warten muss.
    Würde man die Püntklichkeitsstatistik nach der gesamten Reisestrecke der Kunden ausrichten, käme man nicht mal auf 50% Pünktlichkeit.
    Verpasste Anschlüsse und ausgefallen Züge werden bei der DB und der Pünktlichkeitsstatistik nicht berücksichtigt und zählen als Püntklichkeitsstatistik.
    Darum: Truae keiner Statistik die du nicht selber gefälscht hast.

  • Als derzeitiger Vielbenutzer des DB Fernverkehrs (leider Gottes...) halte ich absolut nichts von diesem Vorhaben - unterjährig.
    Wenn man den Fahrplan allgemein darauf ausrichten würde (mehr Fahrzeitpuffer), dann funktioniert so etwas...
    Beim heutigen Stand ist der Verkehr jedoch derart unstabil im Gesamtnetz, dass so wohl noch mehr Chaos produziert wird...
    Indes wäre es auch sinnvoll zu unterscheiden, zwischen Verbindungen tagsüber und in Tagesrandlagen.

    Den Schweizer Bahnfreund wird es aber teils wohl freuen: Mehr Einsätze der Ersatzkompositionen Richtung Zürich, Chur und Interlaken ;)

  • Na die ICErsatzzüge sind bei der SBB ja mittlerweile fast an der Tagesordnung.
    Oft kommt von Deutschland kein Schweiz tauglicher ICE 1 oder er kommt derart verspätet an, das die SBB einen Ersatzzug stellt.
    Vielmals werden ICE Züge die aus Interlaken, Züri oder Chur kommen und eigentlich nach Berlin oder Hamburg weiter fahren sollten, gleich in Basel behalten und fahren zurück nach Interlaken, Züri oder Chur.

  • Als derzeitiger Vielbenutzer des DB Fernverkehrs (leider Gottes...) halte ich absolut nichts von diesem Vorhaben - unterjährig.
    Wenn man den Fahrplan allgemein darauf ausrichten würde (mehr Fahrzeitpuffer), dann funktioniert so etwas...
    Beim heutigen Stand ist der Verkehr jedoch derart unstabil im Gesamtnetz, dass so wohl noch mehr Chaos produziert wird...
    Indes wäre es auch sinnvoll zu unterscheiden, zwischen Verbindungen tagsüber und in Tagesrandlagen.

    Genau!