Zurück in die Zukunft – Die Anzeigetafeln an den Basler Haltestellen sollen «Echtzeit» anzeigen
Ungeliebt, pannenfällig, die Anzeigetafeln der Basler Verkehrsbetriebe sorgten bei den Passagieren für Kopfschütteln und Schlagzeilen.
Im «Jahr der Erneuerung» wollen die BVB nun die Fahrgastinformation auf «Echtzeit» umstellen, wie eine Ausschreibung im Kantonsblatt zeigt.
Das Land der Basler Fahrgastinformation war ein Land, in dem die Zeit relativ war.
Nicht nur fiel das System auf den rund 300 Anzeigetafeln ab und zu ganz aus, was für Spott und Schlagzeilen sorgte,
noch immer gerät es durcheinander, wenn ein Drämmli etwas länger stehen bleibt.
Grund dafür ist die Beschaffenheit der Anzeigetafel.
Diese folgen dem Fahrplan und reagieren gleichzeitig doch dynamisch auf den Standort der Fahrzeuge.
Das sorgt für Verwirrung und soll jetzt anders werden.
Im Kantonsblatt schreiben die Basler Verkehrsbetriebe den Auftrag für ein neues System aus.
«Echtzeit in Fahrzeugen, Hintergrundsystem und Fahrgastinformationen» lauten die vielversprechenden Zauberworte.
Mediensprecher Benjamin Schmid bestätigt, dass die BVB dem alten, unzuverlässigen System an den Kragen wollen:
«Mit dem zu beschaffenden System beabsichtigt die BVB die Einführung eines Fahrgastinformationssystems moderner Prägung.
Damit soll die „statische“Umsteigeinformation um die Anzeige von Echtzeit-Umsteigeinformation zu den Linien- oder Verkehrsverbindung einer Haltestelle ergänzt werden.»
Ran an die «Echtzeit»
Das derzeitige System hatte hatte rund 3,9 Millionen gekostet und wurde wegen seiner Pannenanfälligkeit und seinen ungenauen Informationen nie so richtig geliebt.
Die Verkehrsbetriebe machen keine halben Sachen.
So schreibt Bruno Stehrenberger als Mitglieder der Geschäftsleitung im Mitarbeitermagazin «Facts», 2017 werde das Jahr der Erneuerung.
Da kommen nicht nur die Fahrgastinformation und Geleise dran, es werden auch siebzehn Haltestellen behindertengerecht umgebaut.
Stehrenberger sagt: «Ziel ist es, 2017 einen ersten grossen Schritt in Richtung Netzsanierung zu machen, um ab 2021 in einen Normalzustand zu kommen.»
Auch digital geht es vorwärts, ran an die «Echtzeit».
Benjamin Schmid erklärt: «Die BVB will die mittels dem System Echtzeit in Fahrzeugen ermittelten Echtzeit-Umsteigeinformationen später nicht nur für die Anzeige im Fahrzeug verwenden.»
Vielmehr sollte die «echte Zeit» dann auch auf den Anzeigetafeln an den Haltestellen, auf der BVB-App und im Internet zur Verfügung stehen.
Die Ausschreibung des Auftrages läuft bis Mitte Juni.
Dann werden die Basler Verkehrsbetriebe entscheiden, ob sie zurück in die Zukunft kommen, oder ob die Anzeigetafeln eine Lotterie bleiben.
barfi.ch 22.04.2017